Die Schlussplädoyers von Anklage und Verteidigung stehen zuerst an – jedoch erst am Dienstag, da der Montag in den USA ein Feiertag ist. Dann wird der Richter den Fall den zwölf New Yorker Geschworenen übergeben.
Die Anklage versuchte, sie von Trumps Schuld zu überzeugen: Michael Cohen, Trumps damaliger Anwalt, habe kurz vor der Präsidentschaftswahl von 2016 einer Pornodarstellerin 130'000 Dollar Schweigegeld gezahlt, wegen einer angeblichen Affäre mit Trump. Als Trump seinem Anwalt das Geld zurückgezahlt habe, sei es fälschlicherweise als Anwaltskosten verbucht worden.
22 Zeuginnen und Zeugen sagten aus, auch Ex-Anwalt Cohen – ein Zeuge mit zweifelhafter Glaubwürdigkeit. Trumps selbst musste schweigend im Gerichtssaal sitzen, trat aber nicht in den Zeugenstand.
Geschworene entscheiden diese Woche
Womöglich wird noch diese Woche klar, zu welchem Schluss die Geschworenen kommen. Es ist jedoch noch nicht klar, wie lang sie beraten werden. Wenn sie einstimmig entscheiden, Trump sei schuldig, wird er verurteilt. Ins Gefängnis müsste er wohl nicht – und er könnte in Berufung gehen.
Falls Trump in New York schuldig gesprochen würde, könnte ihm das politisch schaden. Die Präsidentschaftswahl dürfte sehr knapp ausfallen. Gewisse Wählerinnen und Wähler könnten entscheiden, ein Straftäter sei unwählbar. Wenn aber nur ein einziger Geschworener entscheidet, Trump sei nicht schuldig, kommt keine Verurteilung zustande. Trump wäre dann nicht verurteilt, aber auch nicht freigesprochen.
Weitere Urteile gegen Trump dürften bis zur Wahl am 5. November nicht vorliegen: Die drei anderen Anklagen gegen ihn sind zwar viel weitreichender – etwa jene rund um den Sturm aufs Kapitol. Aber es ist unwahrscheinlich, dass weitere Prozesse gegen Trump vor der Wahl anfangen, geschweige denn zu Ende gehen.