- Opposition und Militärrat in Sudan haben sich in der Nacht auf einen Weg aus der Gewaltspirale der letzten Monate geeinigt.
- Demnach soll ein gemeinsam besetztes Gremium den Weg in eine Zivilregierung vorbereiten.
- Der Kompromiss geht letztlich auf eine Friedensinitiative der Afrikanischen Union zurück.
Monatelang hatten sie verhandelt und weitere Proteste hatten immer neue Todesopfer gefordert. Jetzt einigten sich der regierende Militärrat und die Protestbewegung im Sudan auf eine dreijährigen Übergangszeit, in der sie sich bis zur Ansetzung von demokratischen Wahlen die Macht teilen wollen.
Einrichtung eines Ratsgremiums
Verkündet wurde die Einigung nach zweitägigen Verhandlungen vom Vermittler der Afrikanischen Union, Mohamed Hassan Lebatt, in der Nacht in Khartum.
Die jetzt erzielte Einigung sieht nach Angaben Lebatts die Einrichtung eines Ratsgremiums vor, in dem zwischen Militär und Zivilisten während der Übergangszeit rotiert wird. Zudem soll eine unabhängige Technokraten-Regierung gebildet werden. Die Gewalt der vergangenen Wochen soll unabhängig untersucht werden.
Tausende feiern die Einigung
Die Verhandlungen waren nach einer mehrwöchigen Unterbrechung erst am Mittwoch wieder aufgenommen worden. Tausende Menschen strömten auf die Strassen, um nach Wochen der Gewalt zu feiern.
Bei der Niederschlagung eines Sitzstreiks Anfang Juni waren Dutzende Menschen getötet worden. Die Gespräche zwischen Militär und Opposition waren daraufhin zunächst abgebrochen worden. Erst auf Vermittlung der Afrikanischen Union war wieder eine Annäherung zustande gekommen.
Massenproteste bis zuletzt
Nach drei Jahrzehnten an der Macht war der sudanesische Präsident Omar al-Baschir im April von den Streitkräften gestürzt worden. Dem Putsch waren monatelange Massenproteste und eine Sitzblockade in Khartum vorausgegangen.
Seitdem ringen die Militärführung und die Opposition um die Bildung einer Übergangsregierung. Zuletzt hat es Massenproteste gegen die Militärführung im Sudan gegeben.