- Drei Tage nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra sind alle 23 vermissten Bergsteiger lokalisiert und für tot erklärt worden.
- Die Toten weisen Berichten zufolge schwere Verbrennungen auf.
Die Zahl der Todesopfer nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra (Indonesien) steigt weiter an. Am Dienstagnachmittag sind weitere tote Bergsteiger gefunden worden, sagte der Chef der örtlichen Rettungsdienste, Abdul Malik, gegenüber Medien. Die Zahl der bestätigten Todesopfer liegt nun bei 22. Ein Bergsteiger werde noch vermisst.
Die Toten weisen Berichten zufolge zumeist schwere Verbrennungen auf. Einige Überlebende hatten nach eigenen Angaben hinter Felsen Schutz gesucht, als Asche und Geröll vom Himmel fielen.
Der Feuerberg – so die wörtliche Übersetzung von «Marapi» – kommt nicht zur Ruhe. Seit Dienstagmorgen sind fünf weitere Ausbrüche verzeichnet worden. Zusammen mit den regnerischen Wetterbedingungen behindert dies die Rettungsaktionen der Einsatzteams, vor allem der Ascheregen.
Auf Videos der indonesischen Nachrichtenagentur Antara ist zu sehen, wie Retter mit Atemschutzmasken und Helmen das Geröll auf den Hängen unterhalb des Vulkankraters absuchen.
Schlechtes Wetter und Ascheregen
Die Rettungsteams konzentrierten sich vor allem auf ein felsiges Gebiet, in dem viele der Bergsteiger gecampt haben sollen, erklärte Rettungschef Abdul Malik. «Wir erwarten nicht, noch Überlebende zu finden.» Die Sicherheit der Teams stehe jetzt an erster Stelle. «Seit gestern Abend hat es unaufhörlich geregnet, was die Wege rutschig macht und das Evakuierungsteam behindert.» Wegen der Niederschläge sei es auch kaum möglich, Suchdrohnen einzusetzen.
Der 2885 Meter hohe Vulkan Marapi war am frühen Sonntagnachmittag ausgebrochen und hat eine rund drei Kilometer hohe Aschewolke in den Himmel geschleudert. In vielen Regionen rund um den Vulkan ging Ascheregen nieder.
Der Marapi auf Westsumatra brach Messungen zufolge fast fünf Minuten lang aus. Die Aktivität des Vulkans hat nach Angaben des indonesischen Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) seit Januar zugenommen. Dann war der Marapi aber nur scheinbar wieder zur Ruhe gekommen – bis zur Eruption am Sonntag.
Bergsteiger ignorierten Warnungen
Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, im Freien Atemschutzmasken, Hüte und Brillen zu tragen, um sich vor Asche und herabfallenden vulkanischen Gesteinsteilen zu schützen. Die meisten betroffenen Wanderer sollen aber Berichten zufolge höher aufgestiegen sein als offiziell erlaubt war. Es war schon vorab empfohlen wurde, den Vulkankrater in einem Radius von drei Kilometern zu meiden.
Der weltgrösste Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Der Feuerring erstreckt sich in Ostasien von Indonesien über die Philippinen bis nach Japan, wo es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Allein in Indonesien gibt es rund 130 aktive Vulkane.