- Bei einem Ausbruch des Vulkans Semeru auf der indonesischen Insel Java sind über 20 Menschen getötet worden.
- Mindestens 68 weitere Menschen haben laut dem Chef des örtlichen Zivilschutzes Brandverletzungen erlitten.
- Mindestens 27 Menschen werden noch vermisst – Bergleute sollen in einem Steinbruch eingeschlossen worden sein.
Örtliche TV-Stationen zeigten Videos von Menschen, die schreiend vor einer dicken Rauchwolke des Vulkans Semeru flohen, die die umliegenden Dörfer verdunkelte.
Der Einsatz der Retter werde durch dicken Schlamm und den Einsturz einer grösseren Brücke zwischen zwei Distrikten erschwert, sagte der Leiter des nationalen Katastrophenschutzes. «Der Schlamm ist so dick, dass selbst Fahrzeuge mit Vierradantrieb kaum durchkommen», sagte er weiter.
Piloten von Flugzeuge wurden angewiesen, ihre Routen zu ändern und den Vulkan nördlich zu umfliegen.
Der fast 3700 Meter hohe Vulkan ist der höchste Berg auf Java und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru im Osten von Indonesiens bevölkerungsreichster Insel. Er ist seit Dezember 2020 wieder verstärkt aktiv.
Der Distriktchef von Lumajang, Thoriqul Haq, sagte, seit Freitag sei ein Grollen aus dem Vulkan zu hören gewesen. «Nun ist es finster in den Dörfern», sagte er dem Sender Kompas TV, nachdem der Vulkan am Samstag Lava zu spucken begonnen hatte.
Angst vor Überschwemmungen
Glühende Lava floss bis zu 800 Meter weit vom Kraterrand, wie der Nationale Katastrophenschutz mitteilte. Dessen Sprecher warnte davor, sich dem Fluss dort zu nähern, weil Schlammströme aus dem Vulkan, sogenannte Lahare, Überschwemmungen auslösen könnten.
Indonesien liegt auf dem «Pazifischen Feuerring», einer seismisch hoch aktiven Zone, in der verschiedene Platten der Erdkruste aufeinandertreffen. Der Inselstaat mit rund 275 Millionen Einwohnern hat knapp 128 aktive Vulkane. In diesem Jahr waren bereits der Merapi auf Java, der Sinabung auf Sumatra und der Lewotolo auf Lembata ausgebrochen.