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Thailand: Shitstorm um eine sterbende Katze
Aus HeuteMorgen vom 19.11.2024. Bild: Peta
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 4 Sekunden.

«Empress of Ayodhaya» Thailands Serienfans laufen Sturm wegen einer «sterbenden» Katze

In Thailand sorgt eine erfolgreiche Serie für Schlagzeilen. Den Machern wird Tierquälerei vorgeworfen.

Das ist passiert: Auf die Serie «Empress of Ayodhaya» (Deutsch: «Kaiserin von Ayutthaya») haben viele sehnlichst gewartet. Dann aber hat eine Szene Tierschützer und Zuschauerinnen irritiert. Sie fordern, dass die Serie abgesetzt wird.

Das ist die Serie

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Legende: Screenshot Netflix

Die Serie «The Empress of Ayodhaya» ist derzeit in Thailand enorm beliebt und auch sehr erfolgreich. Es handelt sich um ein Kostümdrama, in dem die Geschichte über Spannungen und Intrigen im Palast erzählt wird. Die Handlung ist inspiriert von der Geschichte einer siamesischen Königin aus dem 16. Jahrhundert im Königreich Ayutthaya. Sie wird vom thailändischen Sender One31 produziert und ausgestrahlt, ist aber auch auf Netflix zu sehen.

Das ist der Stein des Anstosses: In einer Szene sieht man, wie die Seriendarstellerin einen Tee auf Gift hin testen will. Und zwar an einer Katze. Das Tier zuckt in der Szene, bekommt Krämpfe und stirbt. Das sieht sehr echt aus. So echt, dass sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer gefragt haben, ob da nicht auch ein echtes Tier zu Schaden gekommen ist, wie Martin Aldrovandi, SRF-Korrespondent für Südostasien, berichtet. Es kam dann heraus, dass die Katze zwar nicht getötet, aber zumindest betäubt wurde, um diese Szene zu drehen.

Das sind die Reaktionen: Laut Aldrovandi gab es einen regelrechten Shitstorm in den sozialen Medien. Dort wurde den Machern der Serie vorgeworfen, dass es sich hier um Tierquälerei handle. «Viele riefen auch zum Boykott der Serie auf.» Neben der Aufregung in der Bevölkerung haben sich auch Tierschutzorganisationen wie zum Beispiel Peta entsetzt gezeigt. Ihr Vorwurf: Für einen Fernsehdreh dürfe man ein Tier nicht unter Narkose setzen, weil immer ein gewisses Risiko dabei sei. Laut Aldrovandi habe sich dann auch das Veterinäramt eingeschaltet und eine Untersuchung eingeleitet. «Dabei kam inzwischen heraus, dass zwar ein Katzentrainer bei diesen Aufnahmen dabei gewesen ist, aber dass es sich bei dieser Person nicht um einen Tierarzt gehandelt habe.»

So reagieren die Macher: Aldrovandi erzählt, dass sich der Regisseur öffentlich entschuldigen musste. Dann die Produktionsfirma. Auch der zuständige Fernsehsender. «Da gab es ganz viele Entschuldigungsmitteilungen, auch in den sozialen Medien. Es wurden dann auch noch Fotos veröffentlicht von der Katze, um zu beweisen, dass sie noch lebt, und dass es ihr auch gut geht.» Die Produktionsfirma habe sich damit gerechtfertigt, dass der Halter der Katze beim Dreh dabei gewesen sei. Und dass man der Katze sicher nicht habe schaden wollen. «Aber das alles, das konnte die Empörung nicht wirklich beenden», so der SRF-Korrespondent für Südostasien.

Ein Volk, das Katzen mag

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«Es gibt hier in Thailand ganz viele Katzenliebhaberinnen und -Liebhaber», erklärt Aldrovandi die Bedeutung dieses Tieres für das Land. Er habe mehrere Nachbarn, thailändische wie auch ausländische, die Strassenkatzen füttern oder sogar bei sich aufnehmen und aufpäppeln würden. Denn es gebe sehr viele streunende Katzen im Land. Zudem gebe es eine grosse Industrie, die eine grosse Nachfrage nach Tierfutter, Spielzeug bis zu Bekleidungen für Katzen und auch Hunde bediene. «Es gibt hier auch viele Katzencafés, wo man mit Katzen spielen kann. Und Tierhandlungen, in deren Schaufenstern Katzen ausgestellt sind und verkauft werden.» Dies seien dann meistens spezielle Rassen, zum Beispiel mit besonders kleinen Ohren oder Nasen. «Die sind sehr beliebt.»

SRF 4 News, 19.11.2024, 6:50 Uhr ; 

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