Spanien: Einheimische und Touristen stöhnen unter der Hitze. Kaum war die zweite offizielle Hitzewelle des diesjährigen Sommers am Donnerstag nach vier Tagen wieder abgeebbt, kündigte der nationale Wetterdienst Aemet eine neue Hitzeperiode an. Zwischen Montag und Mittwoch werde es Temperaturen von 42 bis 44 Grad geben, hiess es. Aemet rief für Teile Andalusiens im Süden Spaniens ab Montag die höchste Alarmstufe aus. Aber auch in anderen Regionen des Landes, zum Beispiel in Madrid, soll die 40-Grad-Marke erreicht oder übertroffen werden.
Aemet warnte, dass die oft von geringer Luftfeuchtigkeit begleitete Hitze das Risiko von Waldbränden «in die Höhe schiessen» lasse. Auf der Kanareninsel La Palma kämpfte man am Sonntag gegen ein Feuer, das innerhalb eines einzigen Tages knapp 4700 Hektar zerstört hatte. Das entspricht grob rund 6500 Fussballfeldern. Mehr als 4000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Italien: Für 16 grössere Städte rief das Gesundheitsministerium am Sonntag die höchste Alarmstufe für Hitze aus. Nach dieser können auch gesunde Menschen negative körperliche Auswirkungen drohen. Den aktuellen Daten des Wetterdienstes der Luftwaffe zufolge wurden in der Hauptstadt Rom Höchsttemperaturen von 37 Grad erwartet. Im toskanischen Florenz 38 Grad, in Bologna 39 Grad. In Apulien sowie auf Sardinien und Sizilien könnte in einigen Gegenden erneut die 40-Grad-Marke geknackt werden.
Die neue Hitzewelle «Caronte» löst allmählich das vorherige Hochdruckgebiet «Cerbero» mit teils noch höheren Temperaturen ab. Für Anfang der kommenden Woche prognostiziert der private Wetterdienst ilmeteo.it für Rom etwa Höchsttemperaturen von 42 Grad. In Teilen Sardiniens und Siziliens kann es möglicherweise noch heisser werden.
Griechenland: Am Sonntag haben Nordwinde eingesetzt. Die Temperatur fiel in fast allen Regionen des Ferienlandes auf Werte unter 40 Grad. Noch am Samstag waren unter anderem auf der Ferieninsel Kreta rekordverdächtige Temperaturen von 44.2 Grad gemessen worden.
Ein Ende der Hitzewelle ist jedoch nicht in Sicht. Von Mittwoch an werde es wieder mit der Temperatur aufwärtsgehen, sagte eine Meteorologin im staatlichen Rundfunk. Kommendes Wochenende soll es in Athen 44 Grad heiss werden. Wegen der extremen Trockenheit und der Winde sei die Waldbrandgefahr sehr hoch, warnte der Zivilschutz.
Bulgarien: Am Wochenende gab es kurze Entspannung – die Temperaturen stiegen kaum über 40 Grad. In der Hauptstadt Sofia waren es 34 Grad. Glühende Hitze wird das Balkanland Meteorologen zufolge jedoch ab Montag wieder fest im Griff halten. Die 40-Grad-Marke soll dann geknackt werden – etwa in der Donaustadt Russe und in Sandanski nahe der griechischen Grenze. Der beunruhigende Trend für die kommenden zwei Wochen sei, dass die extreme Hitze kaum nachlassen werde, hiess es. Schon jetzt warnt die Feuerwehr vor Wald- und Flächenbränden.
Türkei: Der Wetterdienst warnte vor extremer Hitze in den kommenden Tagen. In der Urlaubsregion Antalya würden etwa Temperaturen von mehr als 40 Grad erwartet. Auch in den im Februar von Erdbeben zerstörten Regionen in der Südtürkei bleibt es extrem heiss. Der Wetterdienst mahnte vor allem ältere Menschen und Kinder, zwischen 11 und 16 Uhr besonders vorsichtig zu sein.