- Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken ist mit weniger Besucherinnen und Besuchern als in den Vorjahren gestartet.
- Regen, Schlamm und Staus haben die Anreise Tausender behindert und teilweise gar gestoppt.
- Am frühen Mittwochmorgen haben die Veranstalter erklärt, dass keine zusätzlichen Festivalgäste mehr aufs Gelände dürfen.
- Nach Angaben der Polizei haben es rund 50'000 Besuchende auf das Gelände nahe Itzehoe im Bundesland Schleswig-Holstein geschafft.
Die Verkehrslage rund um das Veranstaltungsgelände entspannte sich laut Polizei am Mittag. Bereits nach der ersten Ankündigung des Anreisestopps hätten sich zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf die Rückreise gemacht oder Ausweichflächen an einem Flugplatz bei Itzehoe angesteuert. Die meisten Staus hätten sich aufgelöst. Zum Festival in Norddeutschland wurden ursprünglich rund 85'000 Metal-Fans erwartet.
Am Mittwochmorgen durfte niemand mehr rein
Zuerst hatten die Veranstalter die Anreisenden am Montag aufgefordert, vorübergehend woanders zu halten, weil die Campingplätze nicht passierbar seien. Am Dienstagabend erklärten sie dann einen kompletten «finalen Anreisestopp» für Festivalbesucherinnen und -besucher mit Fahrzeugen.
Kurz vor dem Start teilten die Festivalveranstalter am frühen Mittwochmorgen auf Instagram mit, die «vernünftige Besucherkapazität» sei angesichts der Wetterlage erreicht. «Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden.» Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. «Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl», hiess es weiter.
Scharfe Kritik und Livestream-Angebot
Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine «unterirdische Kommunikation». Einige hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt. Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen der Deutschen Presse-Agentur gesagt: «Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr.» Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität.
Vor dem Start des Festivals mit deutlich reduzierter Gästezahl hat Festival-Mitbegründer Jensen auf einen Livestream hingewiesen. Auf Magenta TV und MagentaMusik werde man «so viel wie möglich» streamen, sagte er in einem auf Instagram veröffentlichten Video. Informationen zum Festival-Livestream hatte es auch im Juli schon gegeben. «Wir kriegen das hin, es wird Programm geben, aber es können leider nicht alle teilnehmen», sagte Jensen nun.
40 Liter Regen pro Quadratmeter
Die Polizei zählte bislang 68 Einsätze im Zusammenhang mit dem Festival. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Auto auf dem Gelände ausgebrannt. Menschen seien dabei nicht zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr hatte den Brand nach einer Stunde gelöscht. «Aus polizeilicher Sicht ist die Lage ganz ruhig», sagte eine Sprecherin.
Die Campingflächen hatten wegen der «anhaltend schwierigen Wetterlage mit Regenmengen von circa 40 Litern pro Quadratmeter in den letzten 24 Stunden» und des daraus folgenden Zustandes der Camping- und Veranstaltungsflächen sowie der Zufahrtswege nicht schnell genug belegt werden können, hatten die Veranstalter am Dienstagmittag mitgeteilt. «Leider ist nach Auskunft der vor Ort anwesenden Meteorologen weiterhin mit Massivregen und möglichen Gewittern jederzeit und anhaltend zu rechnen.»
Insgesamt sind mehr als 200 Konzerte auf neun Bühnen geplant. Bereits das vierte Mal in Wacken dabei ist die britische Band Iron Maiden. Zudem werden Acts wie Megadeth, Helloween und Doro Pesch erwartet.