- EZB-Chefin Lagarde sieht die Auswirkungen der Evergrande-Krise für europäische Märkte als begrenzt.
- FED-Chef Powell und SNB-Präsident Jordan bewerten die Lage ebenfalls als wenig besorgniserregend für die USA beziehungsweise für die Schweiz.
- Gleichzeitig bleiben die Finanzmärkte in China nervös.
Der Evergrande-Konzern liess eine weitere Zahlungsfrist für Anleihezinsen verstreichen, was die Situation an den chinesischen Finanzmärkten weiter zuspitzt. Um die Märkte zu beruhigen, pumpt die chinesische Zentralbank weiter Geld in die Banken. Ein Kollaps hätte schwerwiegende Folgen für das chinesische Finanzsystem – und auch eine «Ansteckungsgefahr» für andere Länder, halten einige Experten für möglich.
Die Schwierigkeiten von Evergrande bereiten mir keine schlaflosen Nächte»
Im Rest der Welt sieht man den Entwicklungen in China jedoch relativ entspannt entgegen. So geht Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), davon aus, dass Europa und insbesondere der Euro-Raum nur begrenzt direkt betroffen ist. Auch der Chef der US-Notenbank (FED) Jerome Powell hatte zuletzt erklärt, dass er die Auswirkungen auf US-Unternehmen nur sehr gering prognostiziert.
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), relativiert ein bisschen: «Es wäre falsch, in Alarmismus zu verfallen, gleichzeitig wäre es falsch, die ganze Entwicklung zu ignorieren und sie als ein lokales Problem abzutun.» Aus den Reihen der Privatbanken äussert sich UBS-CEO Ralph Hamers. Ihm bereiten – so sagte er an einer Konferenz – die Schwierigkeiten von Evergrande «keine schlaflosen Nächte.»
Wie es mit dem chinesischen Immobilienmulti weitergehen wird, und ob sich die Prognosen der verschiedenen Seiten bewahrheiten werden, bleibt abzuwarten.