Wie entscheiden Fluggesellschaften, ob sie eine Destination noch anfliegen? Fluggesellschaften überwachen die Situation in verschiedenen Ländern konstant. Die Fluggesellschaften müssen immer darauf gefasst sein, dass sich die Situation verschlechtert. Kommt es dann zu Unruhen oder zum Krieg, müssen die zuständigen Personen möglichst schnell zusammenkommen, um die Lage zu bewerten. Die Fluggesellschaften seien sehr krisenerprobt, sagt SRF-Aviatikexperte Michael Weinmann. So ist zum Beispiel seit dem Krieg zwischen der Ukraine und Russland der Luftraum gesperrt.
Welche Personen entscheiden mit? Verschiedene Personen innerhalb einer Airline, darunter Pilotinnen und Piloten, beschäftigen sich mit dem Entscheid. Weiter holen Expertinnen und Experten auch Informationen aus den betroffenen Krisengebieten ein.
Welche Fragen werden gestellt? Es wird abgeschätzt, ob der Flug und damit die Crews und die Passagiere in Gefahr sind. Weiter wird entschieden, ob die Flüge sofort eingestellt werden müssen oder ob mit einem gewissen Vorlauf das temporäre Ende einer Flugroute angekündigt wird. Es wird auch abgewogen, welche Auswirkungen eine Flugeinstellung für Reisende hat.
Welche Auswirkungen kann es für Passagiere geben? «Die Fluggesellschaften üben grundsätzlich eine hohe Wahrnehmung oder eine hohe Vorsicht aus, wenn es um ihre Destinationen geht», sagt der SRF-Aviatikexperte. Natürlich würden die Airlines die Crew und die Passagiere schützen wollen. «Im Kriegsfall hat es jedoch grosse Auswirkungen auf die Menschen, die ein Land verlassen wollen, wenn man von heute auf morgen nicht mehr fliegen kann.»
Welche Auswirkungen hat eine Flugeinstellung im Fall von Israel? Israel erreicht man vor allem mit dem Flugzeug. Möglich ist es auch mit dem Schiff, doch nach Norden, Osten oder Süden ist es für viele nicht möglich, das Land zu verlassen. «Alleine die Swiss transportiert zum Beispiel an normalen Tagen 500 bis 700 Passagiere auf dieser Strecke», sagt Michael Weinmann. Viele weitere seien betroffen, die auch bereits ein Flugticket haben. «Dieser Entscheid muss sehr, sehr bewusst gefällt werden.»