- In der jemenitischen Hafenstadt Hodeida ist die vereinbarte Waffenruhe in der Nacht auf Dienstag in Kraft getreten.
- Regierung und Huthi-Rebellen hatten sich schon letzte Woche unter Vermittlung der UNO auf eine Waffenruhe geeinigt.
- Wegen anhaltender Kämpfe musste die Feuerpause aber verschoben werden.
Die Vereinbarung gilt für die Stadt Hodeida und den dortigen Hafen, die unter Kontrolle der Huthis stehen. Der Hafen an Jemens Westküste ist zentral für die Versorgung des Landes.
Seit Monaten versuchen die Regierungstruppen den Hafen einzunehmen. Sie werden dabei mit Luftangriffen von einer internationalen Koalition unterstützt, an deren Spitze Saudi-Arabien steht. Die Regierung lässt nur eingeschränkt Frachtschiffe nach Hodeida durch.
Im Jemen herrscht seit 2014 Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen und den Huthi-Rebellen. Die international anerkannte Regierung wird von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützt. Die Huthi-Rebellen gehören konfessionell zur Gruppe der Schiiten und werden vom Iran gestützt.
Mit der Waffenruhe soll die dramatische humanitäre Lage im Jemen entspannt werden. Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg erlebt das Land laut UNO die derzeit schwerste humanitäre Krise der Welt. Millionen Menschen müssten hungern. Der Bürgerkrieg hat bereits mehr als 10'000 Todesopfer gefordert.
Der Konflikt im Jemen gilt auch als Stellvertreter-Krieg zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran im Wettstreit um die Vormacht in der Region.