- Die französische Justiz hat jetzt auch ein Ermittlungsverfahren gegen die Ehefrau des konservativen Präsidentschaftskandidaten François Fillon eingeleitet.
- Penelope Fillon wird in der Scheinbeschäftigungsaffäre unter anderem der Beihilfe zur Hinterziehung von Staatsgeldern verdächtigt.
- Die gebürtige Britin war als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann und dessen Nachfolger in der Nationalversammlung angestellt gewesen.
- Als Abgeordneter bezahlte Fillon seine Frau jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin. Insgesamt erhielt sie rund 680'000 Euro abzüglich der Sozialbeiträge. Als Senator beschäftigte er auch zwei seiner Kinder.
- Die Vorwürfe belasten Fillons Wahlkampf seit Wochen schwer. Gegen den Konservativen, der von einer Intrige spricht, war Mitte März ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Eine schwere Hypothek
Seit Ende Januar gibt es im Wochentakt neue Enthüllungen um den Konservativen Fillon, der seine Frau und seine Kinder im Parlament beschäftigte. Der 63 Jahre alte Ex-Premier und einstige Hoffnungsträger ist selbst mit einem Ermittlungsverfahren konfrontiert – angesichts des Umfangs der Vorwürfe ein einmaliger Vorgang.
Erst am Dienstag vergangener Woche hatte die Pariser Justiz die Ermittlungen ausgeweitet. Es gehe um den Verdacht des «schweren Betrugs und der Fälschung», hiess es. Laut der Zeitung «Le Monde» hat die Pariser Finanzstaatsanwaltschaft den Ermittlungsrichtern Mitte März weitere Unterlagen übergeben. Es gehe um die Frage, ob die Eheleute falsche Dokumente ausstellten, um die Gehälter für Fillons Ehefrau zu rechtfertigen.