- Die griechische Polizei setzt laut einem Medienbericht an der türkischen Grenze Tränengasgeschosse gegen Flüchtlinge und Migranten ein, die tödlich sein können.
- An der Grenze seien leere Tränengaskartuschen mit scharfer Spitze gefunden worden, berichtete die Investigativ-Website Bellingcat.
- Durch ähnliche Geschosse seien zahlreiche Demonstranten im Irak schwer verletzt oder getötet worden.
Die Website veröffentlichte ein Foto, auf dem offenbar ein behelmter Mann hinter den Reihen der Polizei zu sehen ist, der eine solche Kartusche in ein Tränengasgewehr lädt.
«Normale Tränengasgeschosse» hätten nur eine begrenzte Reichweite und verursachten eher keine schweren Verletzungen, hiess es in dem Bericht. Die gefundenen Geschosse hätten hingegen «deutlich mehr Wucht». In Kombination mit der scharfen Spitze könnten sie eine tödliche Wirkung entfalten.
Griechenland hatte Vorwürfe zurückgewiesen
Die Türkei hatte Griechenland am Mittwoch vorgeworfen, mit scharfer Munition auf Migranten und Flüchtlinge an der Grenze geschossen und mehrere verletzt sowie einen getötet zu haben. Athen wies dies als «Falschnachrichten» zurück.
Seit der Öffnung der türkischen Grenze Ende vergangener Woche versuchten zehntausende Flüchtlinge nach Griechenland und damit in die EU zu gelangen. Innerhalb der vergangenen fünf Tage hinderten griechische Grenzschützer nach Regierungsangaben fast 35'000 Menschen am Übertreten der Grenze. Dabei kam es auch zu gewaltsamen Zusammenstössen, dutzende Menschen wurden festgenommen.