- Die westlichen Verbündeten halten im Fall des Giftanschlags auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal zusammen.
- Deutschland, Frankreich, die USA, Kanada und Grossbritannien veröffentlichten am Donnerstag eine gemeinsame Erklärung.
- Demnach teilen die Bündnispartner die Einschätzung Grossbritanniens, dass zwei russische Agenten den Anschlag verübt haben sollen.
- Moskau spricht von einem «verlogenen Cocktail».
In der gemeinsamen Erklärung heisst es weiter, man habe «volles Vertrauen» in die entsprechenden britischen Ermittlungsergebnisse, die auch beinhalteten, dass «diese Operation mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auf hoher Regierungsebene gebilligt wurde».
Moskau wies die Vorwürfe der westlichen Verbündeten entschieden zurück. «Ich werde die Liste dieses haltlosen und verlogenen Cocktails an Fakten nicht durchgehen», sagte Russlands UNO-Botschafter Wassili Nebensja in einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York. «Die Zahl der Widersprüche ist jenseits von Gut und Böse.»
Diplomatische Krise wegen Attentat
Erst am Mittwoch hatten britische Polizei und Staatsanwaltschaft Fahndungsfotos und Namen von zwei russischen Verdächtigen veröffentlicht. Diese werden nun per internationalem Haftbefehl gesucht. Der britischen Premierministerin Theresa May zufolge sollen sie Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU sein, für den auch Skripal einst tätig war.
Die Erklärung der westlichen Verbündeten könnte die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter belasten. Eine ähnliche Erklärung zu vorläufigen britischen Ermittlungsergebnissen hatte im März zur Ausweisung von russischen Diplomaten aus zahlreichen westlichen Ländern geführt. Russland hatte mit der Ausweisung etwa genauso vieler Botschafts-angehöriger dieser Länder reagiert.