- Erstmals seit 14 Jahren sind die Staats- und Regierungschefs der südamerikanischen Amazonas-Länder wieder zusammengekommen.
- Am Gipfel haben sie eine Allianz im Kampf gegen die Zerstörung des Regenwaldes geschaffen.
- Ein gemeinsames Ziel zur Beendigung der Abholzung blieb aus.
«Es war nie dringender als jetzt, diese Zusammenarbeit wieder aufzunehmen und auszubauen», sagte der brasilianische Präsident Lula da Silva in Belém. Ziel des Treffens sei es, den Umweltschutz mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und der Schaffung von Arbeitsplätzen in Einklang zu bringen, sagte Lula.
Allerdings birgt Lulas Vorstellung von der wirtschaftlichen Entwicklung der Region auch Konfliktpotenzial. Umstritten ist besonders die Ölförderung im Amazonasgebiet und in der Nähe der Amazonasmündung. Während der brasilianische Präsident der Förderung von Öl in der Region durchaus offen gegenübersteht, spricht sich der kolumbianische Staatschef Petro für eine Drosselung der Ausbeutung fossiler Brennstoffe aus.
Bei dem Amazonas-Gipfel wollten sich die Vertreter von Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela ausserdem auf eine gemeinsame Position für die UNO-Klimakonferenz COP28 in Dubai Ende des Jahres einigen. In Belém findet 2025 dann die Weltklimakonferenz COP30 statt.
In der Abschlusserklärung von Belém wurde unter anderem die Gründung einer Amazonas-Allianz zur Bekämpfung der Abholzung, ein gemeinsames Luftverkehrskontrollsystem gegen das organisierte Verbrechen und eine bessere Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaft, Finanzen und Menschenrechte vereinbart.
Keine verbindlichen Ziele
Kritiker bemängelten allerdings das Fehlen verbindlicher Ziele. «Der Gipfel hat die richtigen Themen angesprochen, aber nicht das geliefert, was die Gesellschaft, der Privatsektor und die Wissenschaft erwarten: eine Reihe konkreter kurz- und mittelfristiger Massnahmen, die den Kurs ändern können», sagte Marcelo Furtado von der Koalition für Klima, Wälder und Landwirtschaft dem Nachrichtenportal G1.