- Zehntausende Menschen haben sich im Zuge der Weltklimakonferenz in Glasgow zu einem grossen Protestmarsch für mehr Klimaschutz in Bewegung gesetzt.
- Ausgestattet mit Bannern, Flaggen und Pappschildern mit Klimabotschaften begannen die Demonstranten am frühen Samstagnachmittag langsam durch die Stadt zu marschieren.
Die Demonstranten starteten beim Kelvingrove Park im Westen der schottischen Grossstadt. Ziel der Protestteilnehmer war der Park Glasgow Green einige Kilometer weiter südöstlich.
Bei der Klimakonferenz COP26 ringen rund 200 Staaten in Glasgow darum, wie das Ziel noch erreicht werden kann, die Erderwärmung auf ein erträgliches Mass von maximal 1.5 Grad zu begrenzen. Geplantes Ende der Konferenz ist der 12. November.
Teil eines globalen Aktionstags
Der Protest zur Halbzeit der COP26 ist Teil eines globalen Aktionstags, der nach Hoffnung der Organisatoren Hunderttausende Menschen weltweit auf die Strasse bringen sollte, darunter trotz Regenwetters allein Zehntausende in Glasgow. Organisatorinnen und Organisatoren sprachen von über 100'000 Teilnehmenden in Glasgow, in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam war von rund 40'000 Demonstrierenden die Rede. Mehr als 300 Aktionen waren nach Angaben der Veranstalter rund um den Globus geplant. Auch in Dublin, London und weiteren britischen Städten kamen viele Demonstranten zu Protesten zusammen. «Systemwandel, nicht Klimawandel!», stand auf einem grossen Banner an der Spitze eines Protestmarsches in London.
Klimaaktivistinnen fordern sinnvolle Massnahmen
Bereits am Freitag hatten Tausende Menschen bei einer Klimademo in Glasgow mehr Tempo von den Staaten beim Klimaschutz gefordert. Die führende Klimaaktivistin Greta Thunberg aus Schweden hatte in einer Rede vor den Demonstranten erneute Kritik an der Konferenz geäussert. Es handele sich um «ein Greenwashing-Festival des globalen Nordens, eine zweiwöchige Feier des Business as usual und des Blablabla», sagte sie. Auch bei dem Protest am Samstag sollte sie dabei sein.
Die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate berichtete vor ihren Mitdemonstranten von Klima- und Umweltkrisen, die bereits heute immense Probleme in ihrer Heimat bereiteten. «Viele Schulen werden von Extremwetterereignissen zerstört», sagte sie am späten Nachmittag vor der Menge. «Bei der Klima- und Umweltkrise geht es um Menschen, echte Menschen», betonte Nakate. Man müsse die Staatenlenker dazu auffordern, sinnvolle Massnahmen zu ergreifen, anstatt sinnlose Gipfel abzuhalten.