Das neue Jahr habe nicht gut begonnen, sagt UNO-Generalsekretär António Guterres. Es präsentiere sich vielmehr eine Welt in Aufruhr. Wir lebten in einer gefährlichen Welt. So hoch wie zur Stunde seien die geopolitischen Spannungen in diesem Jahrhundert noch nie gewesen.
Immer mehr Regierungen träfen unvorhersehbare Entscheidungen mit unvorhersehbaren Konsequenzen. Das Risiko von Fehlkalkulationen sei enorm, findet der UNO-Generalsekretär, und kritisiert zwar nicht ausdrücklich, jedoch unmissverständlich die Tötung eines iranischen Generals durch die USA, aber auch iranische Provokationen.
«Unser Planet steht in Flammen» – Guterres meint damit zwar auch die Feuersbrünste in Australien, aber ebenso den Klimawandel generell, die atomare Wiederaufrüstung und ganz generell die von Spannungen und Konfrontationen geprägte politische und wirtschaftliche Lage rund um den Globus. Die Menschen seien zornig und verstört. So könne es nicht weitergehen.
Alarmglocken läuten
Guterres' Botschaft ist klar: Die Eskalation müsse gestoppt werden. Es brauche eine Rückkehr zum Dialog. Und unbedingt eine Wiederbelebung der internationalen Zusammenarbeit.
Die unangekündigte und unerwartete Neujahrsbotschaft des UNO-Chefs ist ein Notschrei – und zugleich ein Eingeständnis der Ohnmacht und Verzweiflung der Vereinten Nationen und damit der gesamten Völkergemeinschaft. Soweit von einer Gemeinschaft überhaupt noch die Rede sein kann.