International - Heimspiel für Trump und Clinton – Eine Einschätzung
Der Sieg der beiden Favoriten Trump und Clinton in New York kommt nicht wirklich überraschend. Sowohl für den Republikaner wie für die Demokratin war die Vorwahl ein eigentliches Heimspiel. Für Clinton scheint die Nominierung nun geschafft, spannender bleibt es bei den Republikanern.
SRF News: Weshalb siegte bei den Republikanern Donald Trump in New York so deutlich?
Priscilla Imboden
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Priscilla Imboden ist schweizerisch-amerikanische Doppelbürgerin und war vier Jahre lang als USA-Korrespondentin für SRF tätig, bevor sie zur Bundeshausredaktion von Radio SRF stiess. Davor arbeitete sie bereits während acht Jahren in der Wirtschaftsredaktion von Radio SRF in Bern.
Priscilla Imboden: Für Trump war es ein Heimspiel. Er wuchs im Stadtteil Queens auf und lebt heute im Trump-Tower in Manhatten. Sein Konkurrent Ted Cruz, der inzwischen als Anti-Trump-Kandidat zum Parteifavoriten aufgestiegen ist, hatte den Immobilien-Mogul abschätzig wegen seiner New Yorker Werte kritisiert. Er meinte damit, für Abtreibung und Homo-Ehe sowie auf Geld und Medien fokussiert zu sein. Diese Pauschalbewertgung kam bei den New Yorkern schlecht an. Sie straften Cruz ab und verwiesen ihn auf den dritten Platz, noch hinter John Kasich.
Und wieso siegte Hillary Clinton deutlich bei den Demokraten?
Es zeigte sich das gewohnte Bild: Clinton gewann bei den Frauen sowie bei den Schwarzen und farbigen Leuten, Bernie Sanders bei den Weissen unter 45 Jahren. Damit kann er in einer gemischten Wahlbevölkerung wie in New York nicht gewinnen. Clinton, die frühere Senatorin von New York, zeigte sich übrigens sehr erleichtert, nach sieben Vorwahl-Niederlagen in Serie, nun in ihrer «Heimat» New York so deutlich gewonnen zu haben.
Beide Favoriten zeigen sich nach der New Yorker Vorwahl zuversichtlich, die Nominierung durch ihre Parteien für die Präsidentschaftskandidatur zu schaffen. Wie berechtigt ist dies? Können sich die Konkurrenten von Trump und Clinton überhaupt noch Hoffnungen machen?
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«Bei den Republikanern bleibt das Rennen spannend»
02:45 min, aus HeuteMorgen vom 20.04.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 45 Sekunden.
Bei den Demokraten müsste Sanders alle restlichen Bundesstaaten überwältigend deutlich gewinnen, um Clinton noch einzuholen. Das ist eher unwahrscheinlich. Spannender ist es bei den Republikanern: Es kommt darauf an, ob es Trump gelingt, am Schluss auf insgesamt mindestens 1237 Delegiertenstimmen zu kommen. Damit würde er das absolute Mehr erreichen und sich quasi automatisch die Nomination sichern. Wenn er bei den restlichen Vorwahlen weiterhin so gut abschneidet wie bisher, ist das gut möglich. Sollte Trump das Quorum verpassen, können ihn die Republikaner an ihrem Parteikongress im Juli in letzter Minute verhindern. Sie haben zwar das Recht dazu, allerdings wäre es politisch schwer zu begründen, da Trump am Ende der Vorwahlen klar auf dem ersten Platz der republikanischen Kandidaten liegen dürfte.
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