Österreich: Trotz einer kurzen nächtlichen Regenpause bleibt die Hochwasser-Situation im Osten des Landes sehr angespannt. «Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch», sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs, Johanna Mikl-Leitner. Es stehen gebietsweise erneut grosse Regenmengen bevor. Es herrscht höchste Dammbruchgefahr. Das öffentliche Leben ruhe weitgehen, so Mikl-Leitner.
Am Wochenende haben Einsatzkräfte in Niederösterreich nach eigenen Angaben mehrere Hundert Menschen aus dem Hochwasser gerettet. Bisher haben insgesamt drei Menschen wegen des Hochwassers ihr Leben verloren.
Die Hauptstadt Wien, die innerhalb von Niederösterreich liegt, war auch am Montag von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen – obwohl die Wasserstände zurückgingen. Die meisten U-Bahnlinien in der Zweimillionenstadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.
Polen: Nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge an der Grenze zu Tschechien standen in der Kleinstadt Klodzko ganze Strassenzüge unter Wasser, hier gab es ein Todesopfer. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet. In der Nacht zum Montag war besonders die Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln betroffen, dort haben Retter eine weitere Leiche entdeckt. Bislang starben in Polen insgesamt fünf Personen wegen des Hochwassers.
Angesichts der schweren Verwüstungen hat Regierungschef Donald Tusk sein Kabinett zu einer Krisensitzung am Montagvormittag einberufen. Er habe ein Dekret zur Ausrufung des Katastrophenzustands vorbereitet, teilte Tusk mit. Die Entscheidung darüber muss aber vom Kabinett abgesegnet werden.
Derweil bereitet sich Breslau (Wroclaw) auf eine Flutwelle vor. Sie wird die Stadt voraussichtlich am Mittwoch erreichen. Der Bürgermeister rief Hochwasseralarm aus.
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Bild 1 von 11. Pioniere des österreichischen Militärs bei einem Einsatz in Niederösterreich. (15.9.2024). Bildquelle: Keystone/APA/BMLV/DANIEL TRIPPOLT.
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Bild 2 von 11. Rettungskräfte im Einsatz im polnischen Czechowitz-Dzieditz (15.9.2024). Bildquelle: IMAGO/Dawid Markysz.
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Bild 3 von 11. Polen. Der Fluss Biala Ladecka in Polen tritt über die Ufer – und schwemmt ein Haus weg. (15.09.24) . Bildquelle: Agencja Wyborcza.pl/Tomasz Pietrzyk via REUTERS.
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Bild 4 von 11. Polen. Aus der Stadt Klodzko im Südwesten Polens. (15.09.24) . Bildquelle: EPA/Maciej Kulczynski.
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Bild 5 von 11. Tschechien. Der Fluss Bela hier auf der Höhe von Mikulovice in Nordost-Tschechien. (14.09.24). Bildquelle: AP Photo/Petr David Josek.
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Bild 6 von 11. Tschechien. Im Ortsteil Písečná in Nordtschechien stehen Verkehrsschilder im Wasser des überschwemmten Flusses Bela. (14.09.24). Bildquelle: EPA/MARTIN DIVISEK.
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Bild 7 von 11. Österreich. Im Bild: Die Situation in der Gemeinde Schönberg am Kamp in Niederösterreich. (15.09.24). Bildquelle: APA/ROLAND SCHLAGER.
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Bild 8 von 11. Österreich. Waidhofen in Niederösterreich, rund 40 Kilometer Luftlinie südöstlich der Stadt Linz. (15.09.2024). Bildquelle: APA/BFK WT / ST. MAYER.
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Bild 9 von 11. Österreich. Eine Person geriet mit ihrem Auto in Kirchberg an der Pielach in die Wassermassen des gleichnamigen über die Ufer getretenen Flusses und musste gerettet werden. (15.09.24). Bildquelle: APA/FF KIRCHBERG/PIELACH.
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Bild 10 von 11. Österreich. Die Behörden in Krems im Bundesland Niederösterreich haben eine Hochwasserwarnung an die Bevölkerung herausgegeben. Bildquelle: BRK News.
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Bild 11 von 11. Rumänien. Wegen der Starkniederschläge und den darauffolgenden Überschwemmungen sind in Rumänien bereits mehrere Menschen verstorben. Bildquelle: Romanian Emergency Services/ISU Galati via AP.
Tschechien: Auch in Tschechien ist keine Entspannung in Sicht. Bei den schwersten Unwettern seit Jahren flossen am Wochenende Wassermassen durch ganze Städte wie Jesenik im Altvatergebirge und Krnov an der Grenze zu Polen. Am Montag bestätigten die Behörden einen ersten Todesfall. Zudem würden sieben Personen vermisst.
In Jesenik mussten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern aus den Fluten retten. Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec im Böhmerwaldvorland wegen des Hochwassers über. Landesweit waren zwischenzeitlich mehr als 250'000 Haushalte ohne Strom. Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach von einem Jahrhunderthochwasser. Die Behörden rechnen damit, dass die Pegelstände an verschiedenen Orten noch weiter ansteigen. In ganz Tschechien werden am Montag zudem weitere Niederschläge erwartet, die im Süden auch intensiv ausfallen können.
Rumänien: Mindestens sechs Menschen sind ums Leben gekommen. Von Hochwasser betroffen waren vor allem die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Etwa 300 Menschen mussten dort in Sicherheit gebracht werden, rund 6000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst. Die Lage bleibt weiter angespannt.