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Höchster Feiertag So feiert die Welt Ostern

Weltweit feiern Christinnen und Christen an diesem Wochenende Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, nachdem er Karfreitag durch Kreuzigung gestorben war. Es ist das höchste Fest der Christen. Dieses Jahr ist die Konstellation eine besondere: Katholiken, Protestanten und Orthodoxe feiern am gleichen Datum Ostern.

Katholiken und Orthodoxe: Dieses Jahr keine Verwirrung um Ostern

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Wie kommt es eigentlich, dass Ostern zumeist an unterschiedlichen Wochenenden gefeiert wird, obwohl es doch um das gleiche Glaubenszeugnis geht? Die Antworten haben mit Julius Cäsar zu tun, mit Papst Gregor XIII. und mit einem Konzil vor 1700 Jahren.

Das liegt daran, dass die katholische Kirche und die evangelischen Kirchen sich bei ihren Feiertagen am Gregorianischen Kalender orientieren, die Orthodoxie sich aber am Julianischen Kalender, den Julius Cäsar 45 v. Chr. im römischen Reich eingeführt hatte. Diese beiden Kalender liegen 13 Tage auseinander, nach julianischer Rechnung beginnt das neue Jahr also erst später im Januar.

Ostern ist – anders als Weihnachten – ein beweglicher Feiertag. Wann die Christenheit ihr wichtigstes Fest begeht, wurde vor 1700 Jahren auf dem Konzil von Nicäa (heutiges Iznik in der Türkei) festgelegt. Danach feierten erst einmal alle Christinnen und Christen gemeinsam – und zwar am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond des Jahres.

Dann aber wurde 1582 auf Initiative von Papst Gregor XIII. der Gregorianische Kalender eingeführt, um Fehler bei der Zeitberechnung im Julianischen Kalender zu beheben. Die orthodoxen Kirchen behielten den Julianischen Kalender; bis heute können sich die verschiedenen Strömungen in der Orthodoxie nicht auf die Umstellung auf den Gregorianischen Kalender einigen.

Alle Christen feiern Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings ihres jeweiligen Kalenders. Da für den Julianischen Kalender der Frühling nicht am 20. oder 21. März, sondern 13 Tage später als im Gregorianischen Kalender beginnt und der orthodoxen Tradition zufolge die Osterwoche nie im März und nie vor dem jüdischen Pessachfest (dieses Jahr ab dem 12. April) gefeiert wird, fällt der Ostersonntag in beiden Kirchen nur selten auf den gleichen Tag.  (dpa)

Vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus zu Ostern den Segen «Urbi et Orbi» gespendet. Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche erschien nach der Ostermesse unter grossem Jubel auf dem Balkon des Petersdoms. Aufgrund gesundheitlicher Probleme liess sich Franziskus bei der Ostermesse auf dem Petersplatz von dem italienischen Kardinal Angelo Comastri vertreten. Er selbst war bei der Messe nicht dabei.

Papst.
Legende: Keystone/Gregorio Borgia

Der polnisch-ukrainische griechisch-katholische Erzbischof Eugeniusz Popowicz leitet die Ostermesse in der griechisch-katholischen Kathedrale St. Johannes der Täufer im polnischen Przemysl.

Mann.
Legende: Keystone/DAREK DELMANOWICZ

Ein Bild des auferstandenen Christus wird von Frauen während der Prozession am Sonntag der Auferstehung im zentralspanischen Toledo getragen.

Menschen.
Legende: Keystone/ANGELES VISDOMINE

Auch bei den britischen Royals gedenkt man Jesus Christus. Der Gottesdienst fand in Windsor statt. Neben König Charles und Königin Camilla waren viele Mitglieder der königlichen Familie anwesend, unter anderem der von seinen royalen Aufgaben entbundene Prinz Andrew.

Eine Frau singt während eines Gottesdienstes zum Sonnenaufgang am Lincoln Memorial in Washington D.C.

Frau.
Legende: Reuters/Allison Bailey

Auch in Pakistan wird gefeiert: In Peshawar besuchen Hunderte Christen einen Gottesdienst.

Menschen.
Legende: Keystone/ARSHAD ARBAB

Nachdem der russische Präsident Wladimir Putin eine einseitige Waffenruhe im Ukraine-Krieg verkündet hatte, besuchte er die Oster-Feierlichkeiten der russisch-orthodoxen Kirche in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.

Katholische Pilger und Geistliche nehmen an der Ostermesse in der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt teil, der Stätte, an der Jesus der Überlieferung nach gekreuzigt und begraben wurde.

Kirche.
Legende: Keystone/Mahmoud Illean

Auch im Innern des imposanten Mailänder Doms wird Ostern gefeiert.

Kirche.
Legende: Keystone/Claudio Furlan

Im indischen Kerala begannen die Ostergottesdienste am Samstagabend und zogen grosse Menschenmengen in die Kirchen im ganzen Bundesstaat.

Auch in der kriegsgebeutelten Ukraine gedenken die Menschen Jesus Christus, wie hier in der Hauptstadt Kiew.

Menschen.
Legende: Keystone/SERGEY DOLZHENKO

Auch an der Front wird Ostern gefeiert, wie hier von ukrainischen Soldaten in der Region Saporischja.

Soldaten.
Legende: Reuters/Andriy Andriyenko

Gläubige versammeln sich zur Ostermesse in den Ruinen der Kirche St. Georg in Dardghaya im Südlibanon, nachdem die Kirche bei einem israelischen Luftangriff zu Beginn des Konflikts schwer beschädigt worden war.

Zerstörte Kirche und Menschen.
Legende: Keystone/Hassan Ammar

Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I., das geistliche Oberhaupt von rund 300 Millionen orthodoxen Christen weltweit, leitet eine Messe in Istanbul.

Mann.
Legende: Reuters/Umit Bektas

Syrische Christen zünden während einer Messe in der Kathedrale der Jungfrau Maria im syrischen Damaskus Kerzen an.

Frauen zünden Kerzen an.
Legende: Keystone/MOHAMMED AL-RIFAI

Katholiken und Orthodoxe feiern heute gemeinsam Ostern. Die Menschen im griechischen Livadia tanzen bei warmem Wetter.

Menschen.
Legende: Reuters/Louisa Gouliamaki

Gekleidet in traditionellen Kleidern, gehen die Menschen im rumänischen Breb auf die Strasse und feiern das Osterwochenende.

Menschen.
Legende: Reuters/Andreea Campeanu

Männer der slawischen ethnischen Minderheit der Sorben, gekleidet in schwarze Fracks, reiten auf geschmückten Pferden während einer Osterreiterprozession in Ostdeutschland.

Männer.
Legende: Reuters/Matthias Rietschel

SRF 4 News, 20.04.2025, 11 Uhr ; 

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