Ein Anschlag auf ein öffentliches Public Viewing der WM hat zahlreichen Menschen in der nordnigerianischen Stadt Damaturu das Leben gekostet. Medienberichte über die Anzahl Opfer sind nicht einheitlich. Die Rede ist von mindestens 13 respektive 21 Toten. Unter den Opfern seien auch Kleinkinder, wie ein Reuters-Reporter vor Ort mitteilte. 20 Menschen seien verletzt worden. Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses in der Hauptstadt des Bundesstaates sagte, die Zahl der Opfer könne noch steigen.
Ein Attentäter platzierte einen Sprengsatz nahe einer Gruppe von Menschen, die in das WM-Spiel zwischen Brasilien und Mexiko verfolgen wollten. Die Bombe sei kurz nach Anpfiff detoniert.
Einige Augenzeugen sagten, ein Selbstmordattentäter habe die heftige Explosion verursacht. Andere berichteten dagegen, jemand habe etwas in der Nähe der Fußball-Fans fallen lassen und sei weg gerannt.
Extremisten halten Fussball für «unislamisch»
Nach Angaben des britischen Senders BBC übernahm bislang niemand die Verantwortung für den Anschlag. Einige islamische Extremistengruppen halten Fussball nach Angaben von Experten aber für «unislamisch».
Die Behörden hatten Fans geraten, wegen der Gefahr von Anschlägen
Public-Viewing-Veranstaltungen während der Weltmeisterschaft in
Brasilien zu meiden. Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hatte
mit Anschlägen gedroht. Nigeria leidet seit langem unter deren Attacken.
Sportfans sind häufige Anschlagsziele
Sportfans waren in dem afrikanischen Land zuletzt häufig Opfer von
Anschlägen. Bei Attacken von Boko Haram in Mubi im Bundesstaat
Adamawa kamen Anfang Juni 54 Menschen ums Leben, als sie in Lokalen
Sport-Übertragungen zuschauten.
Während des Champions-League-Endspiels Ende Mai fuhr in Jos im Bundesstaat
Plateau ein Attentäter mit einem Auto voller Sprengstoff in eine Gruppe von Fans, die das Fussballspiel auf einer Leinwand verfolgten. Vier Menschen starben.