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International Auf den Klimawandel folgt die Armut

Der Klimawandel könnte nach einer Studie der Weltbank in den nächsten 15 Jahren zusätzliche 100 Millionen Menschen in die Armut stürzen. Am härtesten betroffen wären die ohnehin schon ärmsten Regionen in der Welt.

Vor extremer Armut für weitere hundert Millionen Menschen warnt der Bericht der Weltbank für den Fall, dass die Erderwärmung nicht gestoppt wird.

Eine gescheiterte Klimapolitik werde vor allem Afrika betreffen. Weltweit drohe sich die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen bis zum Jahr 2030 um weitere hundert Millionen erhöhen. Besonders stark von den Folgen einer gescheiterten Klimapolitik werde Afrika betroffen sein, heisst es in dem in Washington veröffentlichten Bericht.

Der Weltbank-Bericht

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Die Resultate ihres Klima-Reports, der vor einem Scheitern des Pariser Gipfels warnt, hat die Weltbank in einer Präsentation zusammengefasst.

Höhere Lebensmittelpreise

So könne der Klimawandel zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensmittelpreise führen. Da in Afrika die ärmsten Haushalte 60 Prozent ihrer Ausgaben für Lebensmittel aufbringen, würde dies «einen sehr harten Schlag für die Region» bedeuten, heisst es in dem Bericht.

Auch für die Menschen in den Staaten Südasiens sehen die Weltbank-Experten besondere hohe Risiken. Allein in Indien könnten nach ihren Berechnungen durch den Klimawandel, Erschütterungen der Agrarwirtschaft und eine schnellere Ausbreitung von Krankheiten 45 Millionen Menschen in extreme Armut geraten, also weniger als 1,90 Dollar am Tag zur Verfügung haben.

Audio
Klimaschutzziele bremsen Klimawandel zu wenig
aus Echo der Zeit vom 30.10.2015. Bild: Reuters
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 9 Sekunden.

Weltbank-Warnung vor Klimagipfel

Der Weltbankbericht wurde wenige Wochen vor dem Beginn des UNO-Klimagipfels in Paris veröffentlicht, bei dem Vertreter aus 195 Staaten ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen aushandeln wollen.

Das Abkommen, das erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstosses verpflichten soll, soll vom Jahr 2020 an das Kyoto-Protokoll ablösen.

Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht ein Schmelzen der Gletscher, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie eine Zunahme von Stürmen und anderer extremer Wetterphänomene.

Frankreichs Appell

Am Sonntag kamen in Paris zahlreiche Regierungsvertreter zusammen, um nach Gemeinsamkeiten in der Klimadebatte zu suchen. Dabei vertritt Umweltbotschafter Franz Perrez die Schweiz.

«Es muss alles für einen Erfolg der Konferenz von Paris getan werden», appellierte Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius zum Auftakt. Die Ländervertreter sollen Kompromisslinien für zentrale Streitpunkte ausloten. Ziel ist ein Abkommen, um den Ausstoss von Treibhausgasen zu begrenzen und damit den Klimawandel einzudämmen.

Streitpunkte

Umweltschützer riefen die Minister auf, den Weg zu einer ehrgeizigen Vereinbarung zu ebnen: «Zu Recht verlangen vom Klimawandel besonders betroffene Staaten für die Zeit nach 2020 Garantien für Hilfsmassnahmen zur Bewältigung von Klimaschäden», erklärte er.

Ein weiterer Streitpunkt ist die Formulierung des langfristigen Klimaschutzziels. Eine Einigung hier wäre ein wichtiger Schritt, sagte Fabius. Als «vielleicht einfacher» bezeichnete er die Vereinbarung einer Art Revisionsklausel. Diese soll dafür sorgen, dass alle Länder ihre nationalen Klimaziele regelmässig überprüfen und nachbessern.

Bisherige Pläne nicht ausreichend

Die bisherigen Pläne reichen laut Experten nicht aus, um die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Die Vorgespräche sind nicht Teil der offiziellen UNO-Verhandlungen mit 195 Ländern, bei deren letzter Runde in Bonn es kaum Fortschritte gegeben hatte.

Doch alle wichtigen Spieler des Klimapokers sitzen mit am Tisch - die französischen Gastgeber hoffen deshalb, dass Kompromisse den Weg für das endgültige Abkommen weisen können.

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