UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat im wieder eskalierten Nahost-Konflikt zu einer Waffenruhe gedängt. «Es ist jetzt dringender als je zuvor, Gemeinsamkeiten zu finden, um zu Ruhe und einer Feuerpause zurückzukehren», sagte Ban in New York vor dem UNO-Sicherheitsrat.
Er verurteilte erneut die Gewalt beider Seiten und rief alle Beteiligten zu grösstmöglicher Zurückhaltung auf. «Es ist inakzeptabel für die Zivilisten auf beiden Seiten, dass sie permanent in Angst vor dem nächsten Luftangriff leben müssen», sagte Ban.
«Es tut mir weh – und es sollte uns allen weh tun – dass wir dieselben Umstände wieder durchleben, die wir noch zu gut aus den beiden jüngsten Gaza-Kriegen kennen.»
Laut den palästinensischen Behörden sind bei israelischen Luft-Angriffen auf den Gazastreifen inzwischen 86 Menschen gestorben. 550 Personen wurden verletzt. Militante Palästinenser schiessen derweil weiterhin Raketen gegen israelische Städte. Berichte über Opfer auf israelischer Seite liegen keine vor.
«Vertrag der Schande»
US-Aussenminister John Kerry zeigte sich besorgt über die Entwicklung in der Region. Am Rande eines Besuches in Peking sagte er, die USA stünden hinter Israel. «Kein Land kann es akzeptieren, wenn Raketen auf seine Zivilbevölkerung gefeuert werden.» Verhandlungen seien der einzige Weg vorwärts.
Die Al-Azhar-Moschee in Kairo, eine der wichtigsten religiösen Einrichtungen der islamischen Welt, kritisierte Israels Vorgehen als «barbarisch und brutal». Die ägyptische Protestbewegung Tamarud forderte, das Friedensabkommen zwischen Ägypten und Israel ausser Kraft zu setzen, und sprach von einem «Vertrag der Schande».
In Jordanien versuchten am Mittwochabend 300 Demonstranten in der Hauptstadt Amman, die israelische Botschaft zu stürmen.