Bei einer Explosion inmitten einer Demonstration der Opposition in Bangkok sind mehr als 30 Menschen verletzt worden. Der Angriff soll mit einer Granate erfolgt sein, berichtet der demonstrantenfreundliche Fernsehsender «BlueSky».
Auf Bildern des TV-Senders waren Verletzte am Boden zu sehen. Mehrere Ambulanzen standen im Einsatz. Die Zahl der Verletzten könnte sich noch erhöhen, wie «BlueSky» weiter berichtete. Der Sprengsatz sei nur rund 100 Meter hinter dem Oppositionsführer Suthep Thaugsuban explodiert. Er blieb unverletzt.
Thailand wird seit Wochen von einem Machtkampf zwischen Regierung und Opposition beherrscht. So formierten sich in Bangkok am Freitag auch Anhänger der Regierung. Sie wollen laut der Zeitung «Nation» Demonstranten stören, die einen Regierungskomplex belagern. Sicherheitskräfte halten die beiden Lager aber auseinander.
Nicht der erste Zwischenfall
Immer wieder kam es in Thailand zu Schiessereien und Explosionen bei Protesten, für die die Opposition die Behörden verantwortlich macht. Acht Menschen wurden seit Beginn der Proteste vor über zwei Monaten getötet.
Täter wurden bisher keine gefasst. Die Motive für die verschiedenen Anschläge bleiben unklar. Die Protestbewegung und die Regierung schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Es ist durchaus möglich, dass es wirklich um Angriffe der militanten Anhänger der Regierung handelt.
Günstige Gelegenheit für Putsch
Es könnten aber auch gezielte Provokationen aus den eigenen Reihen der Regierungsgegner sein, deren Proteste bisher weitgehend wirkungslos verpufften. Die Taten könnten darauf abzielen, die Armee zum Eingreifen zu bringen. Diese hat in den vergangen 80 Jahren bereits 18-mal geputscht.
Zwar hat sich das Militär bisher aus dem aktuellen Konflikt herausgehalten. Aber im Moment wäre die Gelegenheit für einen neuen Putsch zumindest günstig: Am Samstag steht in Thailand der Tag der Armee an; Truppen und Waffen wurden bereits in die Hauptstadt verlegt.