Die Konfliktparteien im Südsudan haben sich gegenseitig Verstösse gegen die nur zwei Tage zuvor ausgehandelte Waffenruhe vorgeworfen.
Frühere Waffenruhe hielt nur kurz
Die Armee behauptet, im ölreichen Bundesstaat Unity von den Rebellen angegriffen worden zu sein. Diese wiederum halten dagegen, die Armee habe die Feuerpause in Unity sowie im Staat Upper Nile verletzt. Für keine der Aussagen gibt es bislang eine unabhängige Bestätigung.
Präsident Salva Kiir und der Rebellenführer Riek Machar hatten nach massivem internationalen Druck am Freitag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ein Abkommen unterzeichnet, das auch die Bildung einer Übergangsregierung vorsieht. Geplant sind Wahlen im kommenden Jahr. Die vereinbarte Feuerpause sollte binnen 24 Stunden in Kraft treten. Eine erste Waffenruhe war im Januar ausgehandelt worden. Sie hielt nur kurz.
Alter Machtkampf
Präsident Kiir und sein ehemaliger Vize Machar führen seit langer Zeit einen Machtkampf, der im Dezember in Gewalt umschlug. Die Gefechte zwischen verschiedenen Soldatengruppen griffen schnell auf das ganze Land über, angefacht durch die Spannungen zwischen der Volksgruppe des Präsidenten – den Dink – und den Nuer des Rebellenchefs.
Tausende Menschen starben, mehr als eine Million sind auf der Flucht. Die Kämpfe haben international die Furcht vor einem Völkermord geweckt.