Im Wendejahr 1989 bricht in Osteuropa ein kommunistisches Regime nach dem anderen zusammen. Zum Schluss bleibt nur noch Rumänien bestehen, wo sich Diktator Nicolae Ceaușescu mit letzter Kraft an der Macht hält. Kein anderer Satellitenstaat der ehemaligen Sowjetunion kollabierte dann aber schneller und blutiger als das Land unter dem Diktatur Ceaușescu, der 25 Jahre herrschte.
Etwa sechs Tage nach den ersten Protesten in der Provinz, wurde der letzte Diktator Europas gestürzt. Nochmals drei Tage später, am 25. Dezember 1989, wurde dem Despoten und seiner Frau der Prozess gemacht. Ein Militärtribunal verzichtete auf jede Beweisaufnahme und verkündete nach nur einer Stunde Beratung das Todesurteil. Durchsiebt von Schüssen eines Hinrichtungskommandos stirbt das Ehepaar Ceaușescu im Hof der Kaserne von Tragoviste.
Der Sturz Ceausescus
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Bild 1 von 16. Rumänien, 1989: Die Wirtschaft ist am Boden, die Bevölkerung verarmt. Diktator Nicolae Ceausescu schwelgt im Luxus und regiert mit eiserner Hand. Die Opposition wird im Keim erstickt, Menschen willkürlich verhaftet. Doch als am 16. Dezember in Timisoara der regimekritische Pfarrer László Tőkés verschleppt werden sollte, eskaliert die Situation. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 16. 17. Dezember: Zahlreiche Menschen ziehen durch die Stadt Timisoara im Westen des Landes. Sie rufen «Nieder mit Ceausescu». Demonstranten blockieren Strassenbahnen. Sie versammeln sich vor der lokalen Zentrale der Kommunistischen Partei. Es kommt zu ersten Scharmützeln zwischen Polizei und Zivilisten. Die Armee verstärkt ihre Präsenz. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 16. Die Situation eskaliert wenige Tage vor Weihnachten: Nachdem Demonstranten Militärfahrzeuge blockiert haben, fallen die ersten Schüsse am 17. Dezember. Ceausescu hatte um die Mittagszeit den Schiessbefehl erteilt. Der Diktator selber reist am nächsten Tag zu einem offiziellen Besuch in den Iran. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 16. Am 20. Dezember haben die Revolutionäre Timisoara erobert. Teile der Armee laufen über. Nicolae Ceausescu kehrt darauf aus dem Iran zurück. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 16. Am 21. Dezember versucht Nicolae Ceausescu, die Situation zu beruhigen. Er hält eine Rede in Bukarest. Ceausescu selbst hatte eine Volksversammlung einberufen. Doch es kommt zu ersten Demonstrationen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 16. Das Regime will den Aufstand in Bukarest niederschlagen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 16. An der Seite der Soldaten greifen auch regimetreue Zivilisten zu den Waffen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 16. Übergelaufene Soldaten kämpfen gegen regimetreue Truppen. Diese setzen auch Scharfschützen ein. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 16. Auf der Seite der Opposition wird improvisiert. In diesem Fall dient die Schulter eines Mannes als Stütze. Bildquelle: Reuters.
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Bild 10 von 16. Dezember 1989, Weihnachten im Kugelhagel: In der Mitte liegen die unbewaffneten Demonstranten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 16. 22. Dezember: Das Ehepaar Ceausescu flieht mit einem Helikopter vom Dach des kommunistischen Zentralkomitee-Gebäudes in Bukarest vor den wütenden Demonstranten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 12 von 16. Doch auch nach der Flucht des Diktatoren-Ehepaars gehen die Kämpfe in der Hauptstadt Bukarest weiter. Bildquelle: Reuters.
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Bild 13 von 16. Die Kreuze stehen bereit, während im Spital Coltea in Bukarest die Leichen noch seziert werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 14 von 16. Die Flucht der Ceausescus war kurz: Das Ehepaar wurde in einer Armeebasis nahe von Targoviste am 25. Dezember 1989 gefasst. Am selben Tag wurden Nicolae und Elena Ceausescu in einem Scheinprozess zum Tode verurteilt. Im Bild: Der Sitzplatz der Angeklagten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 15 von 16. Das Todesurteil wurde sofort vollstreckt. Noch heute zeugen Einschusslöcher von der Exekution des Diktatorenehepaars. Die ehemalige Militärbasis in Targoviste ist heute ein Museum. Bildquelle: Reuters.
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Bild 16 von 16. Das Bild des toten Diktators Ceausescu ging um die Welt. Bildquelle: Reuters.