Es sei das Schlimmste, was er bisher in den mehr als 30 Jahren seiner Tätigkeit gesehen habe, sagte der leitende Gerichtsmediziner des US-Bundesstaates, H. Wayne Carver. Die 26 Opfer der Amokschützen – darunter zwölf Mädchen und acht Jungen – wiesen «verheerende Verletzungen» auf.
Er habe inzwischen die Leichen von sieben Schülern obduziert. Sie seien jeweils von drei bis elf Schusswunden getroffen worden. Die meisten Kugeln stammten aus einem halbautomatischen Gewehr und hätten schwere Schäden im Gewebe verursacht.
Die Eltern haben die Leichen ihrer Kinder nach Angaben des Gerichtsmediziners zunächst per Fotos identifiziert. Das sei etwas leichter für sie gewesen, sagte Carver.
Die Staatspolizei von Connecticut veröffentlichte am Samstag die Namen der Opfer. Mit den zwanzig Kindern kamen am Freitag in der Sandy-Hook-Grundschule auch sechs Frauen ums Leben, dazu zählen die Rektorin und eine Schulpsychologin. Der «New York Times» zufolge wurden die beiden erschossen, als sie versuchten, den Amokläufer zu stoppen. Der 20jährige Amokläufer tötete sich nach dem Blutbad selbst.
Klug, scheu und introvertiert
Die Hintergründe der Bluttat bleiben weiter im Dunkeln. Nachbarn und Bekannte des Täters beschreiben ihn als klug, sehr scheu und introvertiert. Er sei in Newtown aufgewachsen. Aufschluss erhoffte sich die Polizei von Unterlagen, die im Wohnhaus des Todesschützen sichergestellt wurden. Die Durchsuchung habe «gute Beweise» erbracht, sagte Paul Vance von der Staatspolizei.
Der Schütze habe sich gewaltsam Zutritt zur Schule verschafft, sagte Vance. CNN berichtete, dass der Amokläufer schwarze Kleider und eine kugelsichere Weste getragen habe. Er habe sein Auto direkt vor der Eingangstür geparkt.
Der Vater des Schützen drückte den Angehörigen der Opfer sein tiefes Bedauern über die «enorme Tragödie» aus. Seine Familie arbeite mit den Ermittlern eng zusammenarbeite. Auch sie seien schockiert und hätten keine Erklärung für die Tat.
Entgegen ersten Berichten hatte die Mutter nach Polizeiangaben keine Verbindung zur der Schule gehabt. Zuvor hatte es geheissen, sie sei dort Lehrerin gewesen.
Obama an Gedenkfeier
US-Präsident Barack Obama wird heute an einer Gedenkfeier für die Opfer des Massakers sprechen. Er werde auch mit den Familien der zwanzig getöteten Schulkinder und sechs Erwachsenen zusammentreffen, teilte das Weisse Haus mit.