Masao Yoshida litt an Speiseröhrenkrebs. Er verstarb am Dienstag in einem Spital, mit 58 Jahren. Zum Zeitpunkt des Atom-Unglücks war er Direktor des Atomkraftwerks von Fukushima.
Er tat damals in den ersten dramatischen Stunden nach dem Erdbeben im März 2011 etwas für einen Japaner sehr Ungewöhnliches: Er widersetzte sich den Weisungen von oben.
Zuerst informieren, dann kühlen
Seine Vorgesetzten wollten kein Meerwasser mehr zu den beschädigten Reaktoren pumpen, um diese zu kühlen. Zuerst sollte der damalige Ministerpräsident informiert werden.
Yoshida weigerte sich und setzte die Kühlung fort. Sein Handeln verhinderte eine noch schlimmere Katastrophe. Yoshida wurde zunächst gemassregelt, aber später von der Presse als Held gepriesen.
Gelobt und kritisiert
Der in Osaka geborene Atomingenieur arbeitete seit 1979 für den japanischen Energiekonzern Tepco. 2010 übernahm er die Leitung von Fukushima.
Yoshiba wurde allerdings von der Öffentlichkeit nicht nur gelobt. Wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen gegen Tsunamis kritisierte man ihn auch. 160‘000 Menschen mussten wegen der Strahlengefahr ihre Häuser verlassen. Manche für immer.
Yoshida trat wegen des Krebses im Dezember 2011 zurück. Tepco erklärte, die Erkrankung stehe nicht in Zusammenhang mit dem Unglück. Im Juli 2012 wurde er wegen Gehirnblutungen operiert.