In der Steueraffäre um Uli Hoeness hat eine Münchner Anwaltskanzlei mit einer Strafanzeige gegen unbekannte Beamte der Münchner Staatsanwaltschaft für weiteren Wirbel gesorgt. Die Begründung der Kanzlei: Durch die Bekanntgabe der Selbstanzeige des Bayern-Präsidenten sei das Steuergeheimnis verletzt worden.
Zunächst hatten die Rechtsanwälte den Eindruck erweckt, sogar im Auftrag von Hoeness zu handeln. Dieses Missverständnis korrigierten sie später und erklärten, die Anzeige sei «allein unsere eigene Initiative». Die Staatsanwaltschaft München II konnte den Eingang der Anzeige zunächst nicht bestätigen. Sie ermittelt gegen Hoeness wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.
Anwälte orten amerikanische Verhältnisse
Die Münchner Rechtsanwälte mahnten bei den Ermittlern Objektivität im Fall Hoeness an und warnten auf Nachfrage vor einem «Sittenverfall». Sie kritisierten die Staatsanwaltschaften, nach US-amerikanischem Vorbild Strafverfolgung betreiben zu wollen.