Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat die angesichts der Dürre in dem US-Bundesstaat erhobenen Massnahmen zum Wassersparen verteidigt.
Mit Bezug auf Kalifornien sei der «Klimawandel kein Scherz», sagte Brown am Sonntag dem US-Sender ABC. Er sprach von einem «Alarmsignal», das eigentlich in der gesamten Welt gehört und beachtet werden müsse.
Tarife gegen Wasserverschwendung
Brown hatte in der vergangenen Woche verpflichtende Regeln angekündigt, mit denen der Wasserverbrauch um 25 Prozent gesenkt werden soll. Grund dafür sei, dass kein Ende der derzeitigen Trockenheit in Kalifornien in Sicht sei. In dem Bundesstaat leben rund 40 Millionen Menschen.
Nun sollen unter anderem in Grünanlagen der Städte insgesamt 4,6 Millionen Quadratmeter Rasenflächen durch anspruchslosere Pflanzen ersetzt werden. Universitäten, Golfplätze, Friedhöfe und andere Einrichtungen mit grossen Rasenflächen sollen zum sparsameren Bewässern angehalten werden. Darüber hinaus sollen Wasserversorger ihr Tarifsystem so ändern, dass Wasserverschwendung für die Verbraucher teuer wird.
Bauern (noch) verschont
Weitgehend von den Sparmassnahmen ausgenommen ist der Landwirtschaftssektor, obgleich dort der Grossteil des Wassers verbraucht wird. Brown verteidigte dies und sagte dem Sender ABC, viele Bauern litten bereits enorm unter der Dürre, zehntausende Hektar Land lägen deshalb brach. Die Bauern müssten daher weiter in der Lage sein, ihre Produkte herzustellen.
Sollte sich die Lage verschlechtern, müsse aber erneut über die Massnahmen nachgedacht werden, sagte der Gouverneur. Die Kalifornier müssten «in jeder erdenklichen Weise Wasser sparen», hatte er vor wenigen Tagen betont und den Notstand ausgerufen. Der Bundesstaat leidet seit mehreren Jahren unter Trockenheit.
«Keine einzige Schneeflocke gesehen»
Der Leiter der Behörde für Wasserversorgung in Bundesstaat Kalifornien, Mark Cowin, sagte, die diesjährige Schneeschmelze werde praktisch keinen Tropfen Wasser in die Reservoirs spülen.
Ein Sprecher seiner Behörde sagte, in den Bergen der Sierra Nevada, wo seit 1941 üblicherweise zu dieser Jahreszeit durchschnittlich mehr als anderthalb Meter Schnee gemessen worden seien, gebe es so gut wie keinen Schnee. «Ich war dort oben und habe keine einzige Schneeflocke gesehen», sagte der Sprecher.