Inzwischen wird Boko Haram nicht nur in Nigeria als Bedrohung wahrgenommen. Es ist international die Einsicht gewachsen, dass Boko Haram ganz West- und Zentralafrika terrorisiert. Und offenbar wurden sich Frankreich und die fünf afrikanischen Staatschefs einig. Am Schluss der Konferenz fasste der kamerunische Präsident Paul Biya vor den Journalisten zusammen: «Wir sind hier, um Boko Haram den Krieg zu erklären.»
Die Staatschefs haben einen Aktionsplan gegen die Terrororganisation Boko Haram beschlossen: Die Geheimdienste sollen enger zusammenarbeiten, die afrikanischen Militärs koordiniert vorgehen und die Grenzen in Afrika kontrollieren.
Wenige Stunden zuvor hatte Boko Haram eine chinesische Fabrik in Kamerun angegriffen. Auf Einladung Hollandes war als wichtigster Teilnehmer der nigerianischen Präsident Goodluck Jonathan nach Paris gekommen. In seinem Land hatten Boko-Haram-Kämpfer im April mehr als 200 Schülerinnen verschleppt.
Keine militärische Beteiligung des Westens
Auch die Staatschefs aus den Nachbarländern Nigerias – dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin – beteiligten sich an dem Treffen, ebenso wie die USA, Grossbritannien und die EU. Eine Militäraktion des Westens gegen Boko Haram schloss Hollande allerdings aus.
Bei der Suche nach den verschleppten Schülerinnen helfen bereits die USA, Grossbritannien und Frankreich. Washington hatte vor wenigen Tagen ein Team von Experten nach Nigeria geschickt.
Aus Frankreich reiste eine Gruppe von Geheimdienstexperten an. Die nigerianische Regierung lehnt Verhandlungen mit Boko Haram über die Freilassung der Schülerinnen kategorisch ab.