Die Gewalt im Irak nimmt kein Ende: Eine Serie von Anschlägen kostete mindestens 75 Menschen das Leben. Alleine in der irakischen Hauptstadt Bagdad explodierten acht Autobomben.
Nordöstlich Bagdads sprengte sich zudem ein Selbstmordattentäter bei der Beerdigung eines Anti-Al-Kaida-Kämpfers in die Luft. Wie Ärzte und Polizisten mitteilten, wurden bei diesem Anschlag neben dem Attentäter mindestens 16 weitere Menschen getötet. Landesweit seien mindestens 128 Menschen verletzt worden.
Unterdessen verloren die Sicherheitskräfte in der umkämpfen westlichen Provinz Anbar weiter an Boden. Sunnitische Aufständische zwangen Polizisten in der Stadt Saklawijah und im Viertel Malaab der Provinzhauptstadt Ramadi, ihre Polizeiwache zu verlassen und ihre Waffen zu übergeben.
Immer wieder Gewalt
Ein Polizist in Saklawijah sagte der Nachrichtenagentur AFP, Kämpfer der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) hätten ihre Wache umzingelt und sie über die Lautsprecher der Moschee zur Aufgabe aufgefordert.
Die Isil-Kämpfer hätten viele schwere Waffen gehabt. Trotz wiederholter Bitte um Unterstützung sei niemand gekommen. Deshalb hätten sie sich kampflos ergeben und unter Zurücklassung ihrer Waffen zurückgezogen, sagte der Polizist.
Al-Maliki bittet um Unterstützung
Einige Polizisten seien nach Hause, einige in andere Polizeiwachen gegangen. In der Provinz Anbar gibt es seit zwei Wochen heftige Kämpfe zwischen der Armee und verschiedenen Gruppen sunnitischer Aufständischer. Diese kontrollieren die Stadt Falludscha sowie weite Teile Ramadis.
Unterdessen forderte der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki weltweite Unterstützung für den Kampf gegen Extremisten. Ohne ein Eingreifen würden sie die Sicherheit in der Region und der ganzen Welt bedrohen. «Der Kampf wird lang werden, und er wird weitergehen», sagte Maliki im staatlichen Fernsehen.