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Bild 1 von 6. Manuel Valls liebt den glamourösen Auftritt – genau wie Nicolas Sarkozy. Der 51-Jährige Valls ist in zweiter Ehe mit der attraktiven Geigerin Anne Gravoin (48) verheiratet. Auch dank seiner geschickten Selbstinszenierung gilt er deshalb als aussichtsreichster Kandidat für die mögliche Nachfolge François Hollandes 2017. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Zunächst betritt Manuel Valls den Élysée-Palast aber als Premierminister. Er soll das Land aus der Krise führen. Frankreich drückt eine hohe Schuldenlast und die Arbeitslosenquote stieg im Februar auf ein Rekordhoch von 10,2 Prozent. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Sein Vorgänger im Amt war Jean-Marc Ayrault. Er war von Mai 2012 bis Ende März 2014 Regierungschef. Nach der Wahlschlappe der Parti Socialiste (PS) bei den Kommunalwahlen im März trat er samt der 34-köpfigen Regierung zurück. Die PS hatte 150 Städte an die Opposition verloren. Ayrault steht für den linken PS-Flügel, Valls für den rechten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Der Staatspräsident begrüsst seinen neuen Premier: François Hollande (rechts) hofft mit der Popularität Manuel Valls punkten zu können. Der Präsident ist unbeliebt und sein jüngstes politisches Ziel hat er auch verfehlt. Statt der angepeilten 4,1 Prozent lag das staatliche Defizit im Jahr 2013 bei 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Die neue Regierung präsentiert sich drastisch verkleinert. Sie besteht aus je acht Frauen und Männern. Staatspräsident Hollande nennt sie sein «Kampfteam». Mit am Kabinettstisch sitzt auch Hollandes ehemalige Lebensgefährtin Ségolène Royal (vordere Reihe, 3.v.l.). Sie ist die neue Umweltministerin. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Manuel Valls (links) wird häufig mit dem konservativen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy verglichen. Beide vertreten in der Ausländerpolitik eine harte Linie, beide können die Massen begeistern. Ein Ministeramt unter Sarkozy lehnte Valls 2007 jedoch ab. Bildquelle: Keystone.
Die Karriere von Manuel Valls erlebt am 31. März 2014 ihren vorläufigen Höhepunkt. An diesem Tag ernennt Staatspräsident François Hollande seinen 51-jährigen Parteikollegen der Parti Socialiste (PS) zum Premierminister. Die hatten zuvor eine empfindliche Wahlschlappe bei den Kommunalwahlen einstecken müssen. Premierminister Jean-Marc Ayrault und die Vorgängerregierung hatten als Konsequenz daraus den Rücktritt erklärt.
Valls ist populär – die Regierung nicht
Hollande boxte Valls als Premierminister gegen den Widerstand seiner Partei durch. Wohl auch aus Dankbarkeit dafür, dass dieser ihm im Präsidentschaftswahlkampf 2012 den Rücken stärkte. Valls selber scheiterte bei der Kandidatenkür mit lediglich sechs Prozent Zustimmung aus der PS.
Vor seiner Ernennung zum Premier war Manuel Valls knapp zwei Jahre als Innenminister Teil der alten, unpopulären Regierung. Seiner Beliebtheit konnte das nichts anhaben – im Gegenteil. Während Hollandes Sympathiewerte in den Keller rauschten, erfreut sich Valls grösster Beliebtheit beim Volk – trotz oder gerade wegen politischer Massnahmen. Die entsprechen allerdings nicht dem klassischen Bild eines Linken.
Valls setzt sich gegen Ayrault durch
Valls steht für einen harten Kurs gegen illegal in Frankreich lebende Ausländer. Einem Grossteil der Roma attestierte er öffentlich mangelnden Integrationswillen. Es sei besser, wenn sie nach Rumänien oder Bulgarien zurückkehrten, sagte Valls einmal in einem Interview.
Dabei wurde Valls selber erst mit 20 Jahren französischer Staatsbürger. Seine Mutter stammt aus der Schweiz, sein Vater aus Spanien.
Valls setzte sich auch durch, als es im vergangenen Herbst heftige Schüler- und Studentenproteste gegen die Abschiebung einer Roma-Familie in den Kosovo gab. Lediglich die 15-jährige Tochter bekam ein Rückkehr-Angebot. Für Ärger hatte die Abschiebung vor allem gesorgt, weil die Polizei das Mädchen bei einem Schulausflug abgeholt hatte.
«Er hat sich durchgesetzt. Angesichts der Demonstrationen wollte der damalige Premierminister und Parteikollege Jean-Marc Ayrault Zugeständnisse machen», sagt SRF-Korrespondent Michael Gerber. Valls ist nun Ayraults Nachfolger.
Der Sarkozy-Vergleich
Ausländerpolitik und Durchsetzungsvermögen – kein Wunder, wird in der Öffentlichkeit häufig der Vergleich zum ehemaligen konservativen Staatschef Nicolas Sarkozy gezogen. Tatsächlich wollte dieser den aufstrebenden Star am französischen Polithimmel 2007 für sein Kabinett gewinnen. Valls nahm das Angebot aber nicht an.
«Der Vergleich mit Sarkozy schadet ihm nicht», glaubt Gerber. «Die Franzosen mögen Politiker mit Ecken und Kanten, die sich zu inszenieren wissen.» Bei den linken Wählern käme das natürlich nicht so gut an.
Bürgermeister im Problembezirk
Valls war von 2001 bis 2012 Bürgermeister von Évry. Dort schärfte er sein politisches Profi. Évry ist die Stadt in Frankreich mit dem niedrigsten Altersschnitt: Die Kriminalität ist hoch, viele Einwohner haben einen Migrationshintergrund. Von denen erwarte er mehr Integrationsbemühungen, sagte Valls einst und holte sich prompt einen Rüffel seiner Partei ein.
Dass er den Begriff «Sozialismus» aus dem Parteiprogramm streichen wollte, brachte das innerparteiliche Fass fast zum Überlaufen. Parteichefin Martine Aubry forderte Valls 2009 in einem offenen Brief zum Austritt aus der Partei auf. Valls blieb und sorgt aktuell dafür, dass die Sozialisten in Zukunft wieder auf mehr Zustimmung hoffen dürfen.
Valls ist nicht Renzi
Viele sehen in ihm bereits den legitimen Nachfolger Hollandes, wenn der 2017 nicht mehr antreten sollte. Einen Sturz Hollandes durch Valls, analog zum Fall Letta/Renz in Italien, schliesst Gerber aus. «Hollande hat im Vergleich zu Letta eine viel stärkere Machtposition als Staatspräsident. Notfalls kann er Valls von heute auf morgen entlassen.»