Die deutschen Lokführer treten wieder in den Streik. Am Mittwoch und Donnerstag wird es für die Fahrgäste der Deutschen Bahn ernst. Der Ausstand im gesamten Personenverkehr beginnt am Mittwoch um 2 Uhr und soll am Donnerstag um 21 Uhr enden, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mitteilte. Im Güterverkehr wollen die Lokführer bereits ab Dienstag die Arbeit niederlegen.
Das könnte auch Auswirkungen auf Verbindungen in die Schweiz haben.
Vor allem am Mittwoch und Donnerstag dürfte der Zugverkehr in Deutschland schwer gestört werden. Das könnte auch Auswirkungen auf Verbindungen in der Schweiz haben.Es ist die siebte Streikaktion seit Beginn des Konflikts. Zuletzt hatten die Lokführer Anfang November gestreikt.
«Ergebnisse in zentralen Fragen fehlen»
Die Bahn forderte die GDL auf, den Streikaufruf zurückzunehmen. «Diese Streiks sind für niemanden nachzuvollziehen», sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber. «Die GDL hätte ihr gewünschtes Zwischenergebnis in den Verhandlungen in nahezu allen Punkten haben können», fügte er hinzu.
Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky begründete den Arbeitskampf mit dem jüngsten Verlauf der seit neun Monaten andauernden Tarifrunde. Dabei habe die Bahn versucht, die Lokrangierführer «als billigen Jakob im Tarifvertrag zu verankern».
Diese Kollegen machten die gleiche Arbeit wie Lokführer, würden aber deutlich schlechter bezahlt und hätten viel schlechtere Arbeitszeitregelungen. Das wolle die GDL nicht länger hinnehmen. Weselsky kritisierte, dass die Bahn die Gewerkschaft hinhalten wolle. Auch nach 16 Tarifverhandlungsrunden fehlten noch immer Ergebnisse in zentralen Fragen.
Neues Gesetz setzt Gewerkschaft unter Druck
Die GDL will noch vor dem Inkrafttreten des umstrittenen Tarifeinheitsgesetzes für ihre sämtlichen Mitglieder im Zugpersonal eigene Tarifverträge abschliessen. Bislang hatte sie nur für Lokführer Abschlüsse vereinbart.
Jetzt läuft sie Gefahr, in Konkurrenz zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) künftig nur noch in einem Teil der Deutsche-Bahn-Betriebe eigene Tarife aushandeln zu können. Das Tarifeinheitsgesetz der grossen Koalition soll nach bisherigen Planungen im Juli in Kraft treten.