Die meisten Opfer des Selbstmordanschlages von Gaziantep sind nach Angaben der Behörden Kinder und Jugendliche. Die Zahl der Todesopfer ist derweil auf 54 angestiegen. 29 der identifizierten Toten seien unter 18 Jahre alt, berichteten türkische Nachrichtensender.
22 der Opfer seien sogar jünger als 14 Jahre gewesen, teilte ein Regierungssprecher mit. Insgesamt waren beim Anschlag auf eine kurdische Hochzeitsfeier in der südosttürkischen Stadt mindestens 54 Menschen getötet worden. Noch immer würden 66 Verletzte in verschiedenen Spitälern der Stadt behandelt.
Täter soll begleitet worden sein
Bekannt hat sich bisher niemand zu der Tat. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äusserte die Überzeugung, dass der Anschlag von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt wurde. Für den Selbstmordanschlag soll ein 12 bis 14 Jahre altes Kind benutzt worden sein. Ein Vertreter der türkischen Sicherheitskräfte sagte zudem, baugleiche Bomben seien auch bei IS-Anschlägen in Ankara und Suruc benutzt worden. Diese Information ist jedoch nicht bestätigt.
Die türkische Zeitung «Hürriyet» berichtete, auf Überwachungskameras in Gaziantep sei zu sehen, dass das Kind von zwei Personen begleitet worden sei. Sie hätten sich entfernt, bevor die Bombe detonierte. Die Identität des Kindes, das den Sprengstoffgürtel trug, habe bisher nicht festgestellt werden können.
«300'000 syrische Flüchtlinge in Gaziantep»
Die Bevölkerung von Gaziantep erschüttert vor allem das erschreckend junge Alter des Täters und der Opfer, wie Türkei-Korrespondent Thomas Bormann zu SRF 4 News sagt. «Gaziantep ist eine Millionen-Stadt, in der etwa 300'000 syrische Flüchtlinge leben. Und es ist bekannt, dass sich dort Terrorzellen des IS eingenistet haben», erklärt Bormann weiter.
Die Regierung behaupte, in Gaziantep gegen den Terror und den IS vorzugehen. Sie bekräftigte nach dem Anschlag ihre Forderung, dass die Grenzregion zu Syrien von der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) «komplett gesäubert» werden müsse. Die pro-kurdische Partei HDP betone hingegen, das sei nicht wahr, erklärt Bormann weiter. Tatsache sei aber, dass die Hochzeit, welche angegriffen wurde, diejenige eines hohen HDP-Mitglieds gewesen sei.