Hunderte jubelnde Mitarbeiter haben US-Aussenministerin Hillary Clinton an ihrem letzten Tag im Amt einen würdigen Abschied bereitet. Sie sei sehr stolz, als Aussenministerin gearbeitet zu haben, sagte die 65jährige. «Ich werde Sie vermissen - und vielleicht mal durchklingeln, um ein bisschen zu plaudern», sagte Clinton zum Abschied.
Im Schatten des Anschlags
Die USA stünden besser in der Welt da als bei ihrem Amtsantritt 2009, allerdings habe der Anschlag von Ankara am Freitag gezeigt, welchen Gefahren die Vereinigten Staaten ausgesetzt seien.
Bei dem Selbstmordanschlag in der türkischen Hauptstadt war neben dem Attentäter auch ein Botschaftsmitarbeiter gestorben. Erst im September des Vorjahres waren bei einem Terroranschlag auf das US-Konsulat in der libyschen Hafenstadt Bengasi vier Amerikaner getötet worden, unter ihnen der US-Botschafter in Libyen.
Mahnende Worte
Bei einem ihrer letzten Auftritte hatte Clinton auch vor einer Verschärfung der Situation in Syrien gewarnt. Dort sehe sie immer mehr Zeichen, dass Russland und Iran das syrische Assad-Regime unterstützte, sagte Clinton laut «New York Times» am Donnerstag vor Reportern.
Vor einem Ausschuss für Auslandsbeziehungen bekräftigte sie noch einmal ihre Vision, dass neben militärischen Einsätzen auch wirtschaftliche Entwicklung und moderne Kommunikationsformen in der Aussenpolitik immer wichtiger würden.
Kandidatur 2016?
In Washington halten sich weiterhin Gerüchte, dass Clinton möglicherweise 2016 für das Präsidentschaftsamt kandidieren möchte. Es wird aber bezweifelt, ob die dann 69 Jahre alte Clinton nicht zu alt wäre. Ende 2012 war sie nach einem Sturz wegen eines Blutgerinnsels im Kopf mehrere Tage im Spital.
Hillary Rodham wurde am 26. Oktober 1947 als Tochter eines Geschäftsmannes in Chicago geboren. Zuerst studierte sie am Elite-College Wellesley, später Jura in Yale. Dort lernte sie ihren künftigen Ehemann Bill kennen. Fünf Jahre nach der Hochzeit 1975 wurde Tochter Chelsea geboren.
Als Bill Clinton 1978 zum Gouverneur von Arkansas gewählt wurde, legte Hillary Clinton ihr Amt als Juraprofessorin nieder. Sie arbeite aber als Anwältin weiter. 1993 zog das Paar ins Weisse Haus ein.
Dort musste sie die Demütigung der Affäre ihres Mannes mit der Praktikantin Monica Lewinsky hinnehmen. Weil sie unter ihrem Gatten nicht Justizministerin werden konnte, setzte sie sich fortan für Kinderschutz und Frauenrechte ein. Ihre Initiative für eine Gesundheitsreform («Hillary-Care») scheiterte.
Von 2001 bis 2009 war Clinton Senatorin des Bundesstaates New York. 2008 unterlag sie bei den Präsidentschafts-Vorwahlen der Demokraten dem späteren Präsidenten Barack Obama. Dieser holte sie nach seiner Wahl als Aussenministerin in sein Kabinett.