Bei neuen Luftangriffen in Syrien haben die USA und ihre arabischen Verbündeten Ziele der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bombardiert. Angegriffen wurde unter anderem eine grosse Gasanlage nahe der ostsyrischen Stadt Dair as-Saur, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
Die bombardierte Gasanlage gilt laut den Menschenrechtsbeobachtern als die grösste ihrer Art in Syrien. Sie versorge mehrere Kraftwerke im Land, die zahlreiche syrische Provinzen mit Strom beliefern.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte die Allianz wiederholt Ölanlagen unter Kontrolle des IS angegriffen. Damit will sie nach eigenen Angaben die wichtigste Einnahmequelle der Extremisten zerstören. Die Terrormiliz finanziert sich hauptsächlich mit dem Verkauf von Erdöl.
Zivile Opfer bei Angriff auf Getreidespeicher?
Bei einem weiteren Luftangriff bombardierte die Anti-Terror-Miliz im Norden Syriens offenbar einen Getreidespeicher. Dabei sollen nach Angaben der Opposition mehrere Zivilisten getötet worden sein. Kämpfer seien nicht umgekommen. Der Agrarkomplex sei möglicherweise für einen IS-Stützpunkt gehalten worden, sagte der Chef der Beobachtergruppe. Bei den Toten handle es sich um Mitarbeiter der Anlage, die Lebensmittel für die Bevölkerung hergestellt hätten.
Ein US-Sprecher hingegen erklärte, Ziel des Luftangriffs sei ein neben dem Getreidespeicher liegendes Gelände gewesen, das der IS als Umschlagplatz und Sammelstelle für Fahrzeuge genutzt habe. Man kenne die Medienberichte über zivile Opfer des Luftangriffs, doch gebe es keinen Beweis für diese Darstellung. Dennoch nehme man die Berichte ernst und gehe ihnen nach.
Derweil räumte US-Präsident Barack Obama ein, die USA hätten die Terrormiliz IS unterschätzt. Zugleich sei die Fähigkeit des irakischen Militärs überschätzt worden, die Organisation zu stoppen, sagte er in einem Interview mit dem Fernsehsender CBS.