Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Grenzübergang von der Türkei zur umkämpften nordsyrischen Stadt Kobane angegriffen. Er habe sich im Morgengrauen auf der syrischen Seite mit einem Auto in die Luft gesprengt, sagte Kurdensprecher Ismet Hassan der Deutschen Presse-Agentur. Danach habe es heftige Kämpfe gegeben.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, der Attentäter habe den Grenzübergang von der türkischen Seite aus attackiert. Ein türkischer Offizieller wies dies nach Angaben der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zurück.
Über 20 Todesopfer
Die IS-Terrormiliz versucht seit Wochen, Kobane einzunehmen. Der Grenzübergang zur Türkei ist die einzige Verbindung der vor allem von Kurden bewohnten Stadt zur Aussenwelt. Zuletzt war es den Verteidigern Kobanes gelungen, die Extremisten zurückzudrängen. Unterstützt werden die Kurden von Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten.
Die heftigen Kämpfe zwischen beiden Seiten gingen weiter, erklärten die Menschenrechtsbeobachter. Dabei seien 17 Extremisten und sieben Kämpfer der kurdischen Volksschutzeinheiten getötet worden. Zudem hätten sich drei weitere IS-Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Die Extremisten hätten mehr als 110 Granaten auf die Stadt abgefeuert.