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International IS verschleppt in Syrien Dutzende Christen

Erneut macht die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Schlagzeilen mit der Entführung von Christen. Mindestens 90 Menschen sind in Syrien den Islamisten in die Hände gefallen. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Nordosten Syriens mindestens 90 assyrische Christen entführt. Die Opfer seien nordwestlich der Stadt Al-Hassaka verschleppt worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Das weitere Schicksal der Entführten ist unklar.

Assyrische Christen

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Die christlichen Assyrer leben im Nahen Osten, mitunter in Syrien. Das Christentum ist ihre Religion, doch sie sind auch eine ethnische Gruppe. Der Begriff Assyrer bezieht sich auf die Mitglieder der Assyrischen Kirche des Ostens. Im weitesten Sinn werden als Assyrer jene Christen bezeichnet, deren traditionelle Gottesdienstsprache Aramäisch ist.

Laut der christlichen Hilfsorganisation Capni im Irak gibt es in der Region 35 assyrische Dörfer. Mindestens zwei der Dörfer seien vom IS umzingelt. Zugleich gab es schwere Kämpfe zwischen IS-Extremisten und kurdischen Volksschutzeinheiten, die das Gebiet bislang beherrschen. Die Terrormiliz hatte am Montagmorgen nordwestlich von Al-Hassaka Dörfer angegriffen und einige Gebiete eingenommen. Zahlreiche Menschen seien geflohen.

Christen in Libyen ermordet

Mitte des Monats hatten IS-Anhänger in Libyen 21 Christen aus Ägypten getötet. Der IS kontrolliert in Syrien und im Irak riesige Gebiete, in denen er eine Gewaltherrschaft errichtet hat. Seine Bluttaten erfüllen nach Einschätzung von UNO-Experten wahrscheinlich den Tatbestand des Völkermords.

Der UNO-Menschenrechtsrat warf den Extremisten vor, systematisch Angehörige bestimmter ethnischer und religiöser Gruppierungen anzugreifen, um sie zu vernichten. Dazu gehörten neben anderen Jesiden, Kurden, Turkmenen und Christen. Assyrische Christen machen etwa fünf Prozent der Bevölkerung Syriens aus.

Paris baut Kriegsmaschinerie aus

Die internationale Gemeinschaft verstärkt inzwischen ihren Kampf gegen die Terrormiliz. Frankreich setzt gegen die Dschihadisten im Irak jetzt auch den Flugzeugträger «Charles de Gaulle» ein. Das Schiff befindet sich etwa 200 Kilometer nördlich von Bahrain im Persischen Golf.

Eine internationale Koalition greift den IS seit mehreren Monaten in Syrien und im Irak aus der Luft an. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden dabei allein in Syrien bislang mindestens 1600 Menschen getötet.

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