Israels Staatschef Schimon Peres hat der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zur Wiederaufnahme der Nahost-Friedensverhandlungen geraten.
In Jerusalem sagte Peres vor Diplomaten, Israels einziger Weg, die Geschicke in der Region positiv zu beeinflussen, bestehe darin, «ein Friedensabkommen mit den Palästinensern zu schliessen».
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sei dafür ein guter Partner. Er kenne ihn «und niemand wird meine Meinung über ihn ändern», so Peres. Zwar stehe Abbas häufig in der Kritik, es gebe aber «derzeit keine anderen arabischen Führer, die sich für den Frieden aussprechen und für einen entmilitarisierten Palästinenserstaat».
Friedensgespräche seit zwei Jahren auf Eis
Die Likud-Partei von Regierungschef Netanjahu kritisierte Peres' Worte scharf. «Es ist bedauerlich, dass der Präsident sich entschieden hat, persönliche Meinungen zu äussern, die der offiziellen israelischen Position zuwiderlaufen.»
Anders als Peres sei die Regierung der Meinung, dass Abbas «es ablehnt, Frieden zu schliessen». Netanjahu habe Abbas mehrfach zur Rückkehr an den Verhandlungstisch eingeladen. Die Nahost-Friedensgespräche liegen seit September 2010 auf Eis.