Nach Polizeiangaben gingen in Köln mehr als 100 Anzeigen von mutmasslichen Opfern ein, davon haben drei Viertel einen sexuellen Hintergrund. «Viele Frauen geben in den Gesprächen an, dass sie auch angefasst wurden», sagte eine Polizeisprecherin. Zwei Drittel der Opfer seien zum Feiern in die Domstadt gereist.
Nun hat die Polizei erste Verdächtige im Visier. Nach den Worten des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger hat sie drei Personen ausgemacht, festgenommen wurde aber niemand.
Auch in Hamburg Frauen belästigt
Die Männer könnten zu einer grösseren Gruppe gehören, die in der Silvesternacht vor dem Kölner Hauptbahnhof Frauen belästigt, misshandelt und ausgeraubt haben soll. Augenzeugen und Opfer hatten nach den Übergriffen ausgesagt, die Täter seien dem Aussehen nach grösstenteils nordafrikanischer oder arabischer Herkunft. Details nannte die Polizei mit Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen nicht. Sie spricht von einer sehr schwierigen Beweisführung.
Nicht nur in Köln wurden etliche Anzeigen registriert, sexuelle Übergriffe gab es an Silvester auch in Hamburg. Auf der Reeperbahn wurden Frauen nach Polizeiangaben jeweils von mehreren Männern umringt und an der Brust oder im Intimbereich begrapscht.
Untereinander abgesprochen?
Die Polizei prüft eine mögliche Absprache vor den Übergriffen in Köln und ähnlichen Vorfällen in Hamburg. «Das Ganze scheint abgesprochen gewesen zu sein», sagte der deutsche Justizminister Heiko Maas im ZDF-«Morgenmagazin». So etwas geschehe nicht aus dem Nichts.