Das Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerilla soll am 26. September unterzeichnet werden.
Die feierliche Unterzeichnung finde in der Stadt Cartagena statt, sagte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos. Nach vierjährigen Verhandlungen hatten Unterhändler der FARC und der Regierung in der vergangenen Woche ein Friedensabkommen zur Beendigung des Konflikts vereinbart.
Unterzeichnung an historischem Ort
Zuvor war darüber spekuliert worden, ob der Vertrag bei den Vereinten Nationen in New York, am Ort der Friedensverhandlungen in Kuba oder in Kolumbien unterzeichnet würde.
Die Wahl sei auf Cartagena gefallen, weil dort der katalanische Priester San Pedro Claver im 17. Jahrhundert den afrikanischen Sklaven geholfen habe, sagte Santos. «San Pedro Claver war ein grosser Kämpfer für die Menschenrechte. Der Friedensprozess greift eine seiner Charaktereigenschaften auf, indem er die Opfer, die Menschenrechte in das Zentrum der Konfliktlösung stellt.» Das Abkommen soll von Santos und dem Farc-Kommandeur Rodrigo Londoño alias «Timochenko» unterzeichnet werden.
Kolumbianer signalisieren Zustimmung
Am Montag war ein endgültiger Waffenstillstand zwischen Regierung und Guerilla in Kraft getreten, damit endete ein 52 Jahre währender Gewaltkonflikt. Nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens hat die FARC 180 Tage Zeit, die Waffen niederzulegen und sich in eine politische Partei umzuwandeln. Die UNO will diesen Prozess überwachen. Sondergerichte sollen die während des Konflikts verübten Verbrechen aufarbeiten.
Die kolumbianische Bevölkerung stimmt am 2. Oktober in einem Referendum über das Abkommen ab. Einer am Freitag veröffentlichten Umfrage zufolge wollen 59,5 Prozent der Kolumbianer dafür stimmen. 33,2 Prozent wollen dagegen votieren.
Papst Franziskus hat unterdessen die ihm zugedachte Rolle im Friedensprozess zur Beilegung des jahrzehntelangen Bürgerkriegs abgelehnt. Mit Blick auf die universale Berufung der Kirche und den Auftrag des Nachfolgers Petri als Hirte sei es angemessener, diese Aufgabe jemand anderem zu übertragen, teilte das vatikanische Staatssekretariat mit.
Über 260'000 Opfer
Die FARC wurden 1964 im Kampf gegen Grossgrundbesitzer und zur Verteidigung armer Bauern gegründet, die Opfer staatlicher Gewalt wurden.
In dem mehr als 50 Jahre währenden bewaffneten Konflikt zwischen linken Rebellen, Paramilitärs, Drogenmafia und Armee wurden in dem südamerikanischen Land mehr als 260'000 Menschen getötet und etwa 6,9 Millionen weitere vertrieben. 45'000 Menschen gelten als verschwunden oder vermisst.