Das Konklave zur Wahl eines neuen Kirchenoberhaupts nach dem geplanten Rücktritt von Papst Benedikt XVI. könnte früher zusammentreten als bisher vorgesehen. Dies erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi.
Gemäss den Regeln, die Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. 1996 in der apostolischen Verfassung «Universi dominici gregis» festgelegt hatte, müsste das Konklave aus 117 Kardinälen zwischen dem 15. und dem 20. März zusammentreten.
Im Text heisst es, ab dem Tag, an dem der Papststuhl vakant sei, müssten die bereits im Vatikan versammelten Kardinäle «volle 15 Tage» auf die abwesenden Kardinäle warten.
Da jedoch der Vatikan den ausserordentlichen Fall des Amtsverzichts eines Papstes erlebe, könnte das Konklave vorverlegt werden. Mit dieser Frage würden sich zurzeit einige Kardinäle befassen, erklärte Lombardi.
«Grosser Regierungsakt»
Lombardi bezeichnete Benedikts Amtsverzicht als kein Aufgeben, sondern als «grossen Regierungsakt». Mit grosser Weitsicht und Demut habe der Papst sein Amt ausgefüllt, sagte der Vatikansprecher im Wochen-Editorial für Radio Vatikan.
Er unterstrich zugleich, dass der Schritt Benedikts – so unerwartet und ungewöhnlich er auch sei – zu diesem Papst passe.