Die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) belagert Ain al-Arab (kurdisch: Kobani) seit Tagen. Bislang konnten die Kurden sie noch halten.
Die Grenzstadt zwischen Syrien und der Türkei ist strategisch bedeutsam. Hier finden Kämpfer und Waffenlieferungen den Weg nach Syrien.
Kurt Pelda, Schweizer Kriegsreporter, war der erste westliche Journalist, der es vor wenigen Tagen nach Kobani geschafft hat. Seine Reportage zeigt, wie sich das Leben in der hart umkämpften Stadt abspielt.
Kurden kämpfen mit veralteten Waffen
Am Montag griffen die IS-Terroristen die Stadt aus allen Richtungen an. Dies meldete der selbst ernannte Präsident der Regionalregierung. Sie seien nur noch vier bis sieben Kilometer entfernt und würden die Stadt mit schwerer Artillerie beschiessen.
Die Kurden selber kämpfen mit leichten Maschinengewehren und veraltetem Kriegsmaterial. Kriegsreporter Pelda sieht bei seiner Recherche immer wieder nur halbwegs funktionierende Waffen. Zum Schutz bauen sich die Kurden selber gepanzerte Fahrzeuge.
Ungebrochene Kampfmoral
Dennoch: Die Kampfmoral der wenigen, die noch in Kobani bleiben, scheint ungebrochen. Einerseits verschaffen die Luftangriffe der US-amerikanischen Kampfjets etwas Hoffnung.
Auf der anderen Seite zählen die Kurden auf ihre weiblichen Kämpfer. Viele Frauen sind als Scharfschützen begehrt. Und eine Kämpferin sagt: «Die IS-Kämpfer haben Angst, dass wir Frauen sie töten. Sie glauben, sie kämen dann direkt in die Hölle und nicht ins Paradies.»
Die Dschihadisten versuchen seit Tagen, die strategisch wichtige Grenzstadt einzunehmen. Vor mehr als einer Woche hatte der IS dutzende Dörfer im Umland unter ihre Kontrolle gebracht und eine Massenflucht Richtung Türkei ausgelöst.