Sämtliche 227 Lastwagen des umstrittenen russischen Hilfskonvois sind laut der OSZE aus der Ukraine zurück nach Russland gefahren.
Mitte Nachmittag hätten alle Lastwagen die Grenze passiert, sagte der Leiter der OSZE-Beobachtermission am russischen Grenzposten Donezk, Paul Picard, der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Reporter der Agentur AP auf der ukrainischen Seite der Grenze konnte in rund 40 Lastwagen hineinschauen. Er bestätigte, dass die Lastwagen leer waren.
Russland hatte am Freitagvormittag den seit Tagen an der Grenze blockierten Hilfskonvoi für die Not leidende Bevölkerung in der Ostukraine nach Lugansk geschickt. Und zwar ohne das Einverständnis der Ukraine und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz.
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Die Grenzübertretung hatte in der Ukraine, aber auch in der EU, bei der UNO und in den USA harsche Kritik ausgelöst. Die ukrainische Regierung hatte mehrfach die Befürchtung geäussert, dass mit dem Konvoi neue Waffen an die pro-russischen Separatisten geliefert werden könnten.
Nato: Russische Artillerie in die Ukraine
Derweil erhebt die Nato schwere Vorwürfe gegen Russland: In den letzten Tagen sollen mehrere Artillerieeinheiten über die Grenze gebracht worden sein. «Seit Mitte August haben wir mehrere Berichte einer direkten Beteiligung von russischen Truppen, inklusive der Luftstreitkräfte, Luftabwehreinheiten sowie Spezialeinheiten im Osten der Ukraine», sagte eine Nato-Sprecherin in der «New York Times». Zudem habe russische Artillerie auf ukrainische Truppen geschossen, «sowohl über die Grenze hinweg als auch von innerhalb der Ukraine».
Auch Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte Russland am Freitag vorgehalten, seit Mitte August seien russische Soldaten auf ukrainischem Gebiet aktiv.
Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe der Nato zurückgewiesen. Das berichtete die Agentur Interfax unter Berufung auf einen Sprecher des Verteidigungsministeriums. Man halte sich streng an das Völkerrecht.