Wegen der Ebola-Krise gehen die Buchungen von Flügen zurück, die Kunden machen sich Sorgen. Die Luftverkehrsbranche reagiert und ergreift Massnahmen.
So würden die Flug-Crews bezüglich der persönlichen Hygiene nochmals geschult, sagt Heinrich Grossbongardt, Berater der Luftfahrtindustrie in Hamburg, gegenüber SRF. «Die Crew wird darauf hingewiesen, dass man sich in diesen Ländern auf jeden Fall regelmässig die Hände waschen muss, auch mit Desinfektionsmittel.»
«Nach dem eigenen Schutz wird die Crew erneut darauf hingewiesen, die Passagiere an Bord genau zu beobachten. Wenn jemand an Bord Fieber hat, sich übergibt oder jemandem schlecht wird, ist die Crew auf diesem Flug alarmiert und weiss, dass sie sich drum kümmern müssen.»
Digitale Thermometer vorhanden
Auch an den Flughäfen gebe es Schutzmassnahmen. Bei der Ausreise, vor dem Einsteigen ins Flugzeug, werden die Passagiere befragt. «Zudem wird kontaktlos die Körpertemperatur gemessen, um zu schauen ob jemand Fieber hat. Ebola ist nur dann infektiös, wenn jemand Symptome hat. Jemand der keine Symptome zeigt, der kann auch keinen Mitreisenden anstecken.»
Dies erfolgt mit Hitzescannern oder digitalen Thermometern. Diese stünden in Afrika überall in ausreichender Menge zu Verfügung, so Grossbongardt. Darum kümmert sich unter anderem die Weltgesundheitsorganisation WHO. «Die internationalen Organisation und die Bestimmungsländer in Europa und die USA sind sehr daran interessiert, dass sich die Seuche nicht auf dem Luftweg ausbreiten kann.»
Nur über Körperflüssigkeit übertragen
Mit der Sars-Situation vor rund zehn Jahren lasse sich die jetzige Lage nicht vergleichen. «Denn Westafrika ist bei weitem nicht so stark ins Luftverkehrsnetz eingebunden wie damals Südostasien und China, wo die Krankheit sich sehr schnell über die grossen Luftverkehrshubs verbreitete.» Zudem sei Ebola nur über Körperflüssigkeiten übertragbar. Eine Tröpfcheninfektion wie damals bei Sars gebe es nicht.
Die Sache runterzuspielen, daran habe keine Fluggesellschaft Interesse, meint Grossbongardt. Der finanzielle Schaden und der Imageschaden der in dem Fall für die Luftverkehrsindustrie entstünde, wäre weit grösser.