Nach der Eroberung der westirakischen Stadt Ramadi ist die Terrormiliz Islamischer Staat weiter Richtung Osten vorgerückt. Auf ihrem Vormarsch hätten die Dschihadisten Erfolge gegen Regierungstruppen sowie sunnitische Stämme verzeichnet.
John McCain fordert Bodentruppen
In den USA befeuern diese neusten Erfolge der Dschihadisten im Irak die Debatte um ein militärisches Eingreifen mit Bodentruppen. So forderte der einflussreiche Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat John McCain die Entsendung von 10'000 Mann. Die Strategie von Präsident Barack Obama, lediglich Kampfjets einzusetzen, sei ein Fehlschlag.
Obama lehnt die Entsendung von Bodentruppen strikt ab. Das Pentagon kündigte bisher lediglich an, man werde 2000 weitere Panzerabwehrraketen an den Irak liefern. Die Eroberung der irakischen Stadt Ramadi und der antiken Ruinenstadt Palmyra in Syrien durch IS-Kämpfer bezeichnete Obama lediglich als «taktischen Rückschlag». «Ich glaube nicht, dass wir verlieren», sagte er dem «Atlantic Magazine».
IS-Erfolge auch in Syrien
Auch im Nachbarland Syrien verzeichnen die Islamisten derweil weitere Terriotorialgewinne. Nach der historischen Oasenstadt Palmyra fiel in der norwestlichen Stadt Dschisr al-Schogur auch ein bisher von Regierungskräften gehaltenes Krankenhaus in ihre Hände. Dies berichtet heute die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Das Gebäude war der letzte Rückzugsort der Truppen von Präsident Assad. Die Anhänger des Regimes hatten sich vor etwa einem Monat in der Klinik verschanzt, als Dschisr al-Schogur von den Aufständischen eingenommen worden war.
Schätzungen zufolge befanden sich bei der Eroberung durch die Dschihadisten etwa 200 Kämpfer und Zivilisten in der Klinik. Laut den Menschenrechtlern wurden einige der Kämpfer und Zivilisten getötet oder verletzt. Andere hätten zu einem Kontrollpunkt der Regierung in der Nähe fliehen können. Die Angaben der Beobachtungsstelle sind von unabhängiger Seite allerdings nur schwer zu überprüfen.