US-Aussenminister John Kerry zeigte sich in einem TV-Interview zwar besorgt über den Tod von Dutzenden Mursi-Anhängern. Er stärkte aber auch die Position der ägyptischen Armee. Er sagte, die Armee sei von Millionen Menschen, die ein Abgleiten Ägyptens ins Chaos befürchtet hätten, zum Eingreifen aufgefordert worden. «Ihr Ziel war es nicht – soweit wir das bisher beurteilen können – die Macht zu übernehmen.» Vielmehr habe die Armee «die Demokratie wiederhergestellt».
Aussagen, über die Anhänger Mursis, die Muslimbrüder, entsetzt sind. «Wir glauben, dass die US-Regierung mitschuldig an dem Militärputsch ist», erklärte der Sprecher der Islamistenbewegung. Er forderte die US-Bevölkerung auf, sich gegen eine Regierung zu erheben, «die ihre Werte verrät, indem sie Tyrannei und Diktatur unterstützt».
Die Muslimbrüder riefen unterdessen erneut zu Protesten auf. Sie versammelten sich in mehreren Moscheen. Von dort aus wollen sie am Nachmittag mehrere Demonstrationszüge starten. Ihr Ziel: die Wiedereinsetzung von Präsident Mursi erreichen.