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International Nordkorea kündigt Nichtangriffspakt mit Südkorea

Nordkorea lässt sich von den neuesten UNO-Sanktionen nicht beeindrucken: Das Land hat den Nichtangriffspakt mit Südkorea gekündigt. Der Entscheid fiel wenige Stunden, nachdem der UNO-Sicherheitsrat schärfere Sanktionen verhängt hatte.

Pjöngjang kappt den «heissen Draht» nach Seoul. Der Verbindungskanal im Grenzort Panmunjom werde geschlossen. So wird das «Komitee für eine friedliche Wiedervereinigung Koreas» von den Staatsmedien zitiert.

Kim Jong Un bei den Truppen

Schweiz verurteilt Nordkorea

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Die Schweiz hat die Drohungen Nordkoreas verurteilt. Sie ruft alle Konfliktparteien auf, das Waffenstillstandsabkommen von 1953 zu respektieren. Das Abkommen sei das einzige rechtliche Instrument, das die Waffenruhe auf der koreanischen Halbinsel garantiere, so das EDA. Die Schweiz hat Armee-Angehörige an der Waffenstillstandslinie stationiert.

Nordkorea hatte schon 2009 alle innerkoreanischen Abkommen über Entspannung für nichtig erklärt. Der Aussöhnungsvertrag von 1992 enthält unter anderem einen Nichtangriffspakt und sieht Schritte zur militärischen Entspannung vor.

Derzeit sieht es aber gar nicht nach Entspannung aus. Bilder des nordkoreanischen Staatsfernsehens zeigen Machthaber Kim Jong Un auf Truppenbesuch. Mit heroischer Musik und jubelnden Soldaten will der Norden glaubhaft machen, dass er zur Eskalation bereit ist.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte am Donnerstag die Sanktionen gegen das Land verschärft – drei Wochen nach dem jüngsten nordkoreanischen Atomwaffentest. Das mächtigste Gremium verabschiedete einstimmig die härtesten Strafmassnahmen der jüngeren UNO-Geschichte.

Drohung mit Atomkrieg

Das staatliche nordkoreanische Wiedervereinigungskomitee verurteilte die Resolution als Beweis dafür, dass Washington und seine «Marionetten» in Seoul «wild entschlossen» zur Konfrontation seien. Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hätten die «Gefahrenlinie» derart weit überschritten, dass sie nicht mehr zu kitten seien. Auf der koreanischen Halbinsel sei die Lage «extrem gefährlich». Ein Atomkrieg «könnte jetzt ausbrechen».

Das staatliche Komitee warnte, das nordkoreanische Militär werde auf jegliche Grenzverletzung – und sei sie «nur um einen Zentimeter» – «gnadenlos» reagieren. Sowohl Süd- als Nordkorea planen für kommende Woche grosse Militärmanöver.

Audio
«Ich denke nicht, dass Nordkorea nun Südkorea angreifen wird.» (Urs Morf)
aus HeuteMorgen vom 08.03.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 33 Sekunden.

Nur Rhetorik

SRF-Asien-Korrespondent Urs Morf schätzt die unmittelbare Gefahr eher gering ein: «Bisher geht es wirklich nur um Rhetorik.» Der Norden habe in der Vergangenheit diesen Pakt schon mehrmals gekündigt. «Ich denke aber nicht, dass Nordkorea nun ernsthaft Südkorea in ein Flammenmeer verwandelt oder einen atomaren Erstschlag gegen die USA plant.» Trotzdem müsse man diese Drohungen ernst nehmen. Es werde in nächster Zeit wahrscheinlich zu Racheakten des Nordens kommen.

SRF-Korrespondentin Barbara Lüthi in Hongkong ergänzt, dass es interessant sein wird, wie sich China weiterhin in dem Konflikt verhält. Denn: «Auf der einen Seite hat China kein Interesse an der atomaren Aufrüstung Nordkoreas – andererseits braucht Peking das Land als Puffer gegen den Einfluss der USA in der Region», so Lüthi. Entscheidend wird demnach sein, wie konsequent China nun die Sanktionen umsetzt.

USA reagieren gelassen

Kurz vor der Sitzung des UNO-Sicherheitsrats hatte Pjöngjang bereits den USA mit einem Atomschlag gedroht. «Weil die USA einen Atomkrieg entfachen wollen, werden wir unser Recht auf einen nuklearen Präventivschlag gegen das Hauptquartier der Aggressoren wahrnehmen», zitierten Staatsmedien einen Sprecher des Aussenministeriums.

Die USA wiesen die Drohungen Nordkoreas zurück. «Die Vereinigten Staaten sind voll und ganz in der Lage, sich gegen nordkoreanische Raketendrohungen zu verteidigen», sagten wortgleich die Sprecher von Weissem Haus und Aussenministerium. Ohnehin seien die Drohungen nicht neu. Das Land habe bereits häufiger bewiesen, dass ihm nicht an einer Verbesserung der internationalen Beziehungen gelegen sei.

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