International - Obama und Castro: Das historische Treffen ist Tatsache
US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro treffen sich zu Gesprächen. Es handelt sich dabei um die erste Zusammenkunft von Oberhäuptern der beiden Staaten seit über einem halben Jahrhundert.
Seit Jahrzehnten werden die Freiheits- und Menschenrechte der Kubaner eingeschränkt. Politische Dissidenten konnten im Land nur schwer arbeiten und wurden nicht selten inhaftiert oder verfolgt. Könnte die Annäherung mit den USA nun eine Veränderung bringen? SRF-Korrespondent Beat Soltermann hat in Panama mit kubanischen Dissidenten gesprochen.
US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro sind am Rande des Amerika-Gipfels in Panama zu einem politischen Gespräch zusammengetroffen. Das berichteten Pool-Journalisten des Weissen Hauses.
Es ist das erste längere Zusammentreffen auf Staatschefs-Ebene beider Länder seit der kubanischen Revolution 1959. Einzelheiten der Unterredung wurden zunächst nicht bekannt.
Historischer Händedruck am Freitag
Die Annäherung begann am Freitagabend. Bei der Gipfeleröffnung wechselten die Regierungschefs zunächst ein paar Worte und schüttelten sich mehrmals gegenseitig die Hände. Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie stand ein Staatsdinner an.
Die beiden hatten erst im Dezember nach mehr als einem halben Jahrhundert ohne diplomatische Beziehungen bei einem Telefonat eine Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba vereinbart. Seit Mitte Januar gelten eine Reihe von Reise- und Handelserleichterungen.
Obama trifft kubanische Dissidenten
Noch kurz vor der offiziellen Gipfeleröffnung und einem Staatsdinner am Freitagabend (Ortszeit) traf Obama laut dem Weissen Haus aber auch mit kubanischen Oppositionellen zusammen. Im Anschluss an ein Forum der Zivilgesellschaften aus ganz Lateinamerika und der Karibik habe er die kubanischen Oppositionellen Manuel Cuesta Morúa und Laritza Diversent sowie 13 weitere Aktivisten getroffen.
Obama sagte den Dissidenten die Unterstürzung Washingtons zu. «Wir stehen an eurer Seite», betonte der US-Präsident. Gleichzeitig versicherte er, die Zeit der Einmischung der USA in die Angelegenheiten Lateinamerikas sei vorbei.
Seit der kubanischen Revolution und der folgenden Enteignung amerikanischer Firmen vor mehr als 50 Jahren unterhalten Havanna und Washington keine diplomatische Beziehungen. Nun wollen die USA und Kuba trotz tiefgreifender Differenzen etwa bei Menschenrechtsfragen in Kürze wieder reguläre Botschaften in beiden Hauptstädten eröffnen.
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