Mehr als eine Woche nach dem offiziellen Beginn des Waffenstillstandes in der Ostukraine scheinen sich Rebellen und Regierungstruppen weitgehend an die Vereinbarungen zu halten. Zum ersten Mal seit mehreren Wochen sei in den vergangenen 24 Stunden kein Soldat getötet worden, erklärte ein Armeesprecher.
Weniger Verstösse gegen Waffenruhe
In den Regionen Donezk, Lugansk und Mariupol gab es keine Gefechte. Die Zahl der Verstösse gegen die Feuerpause habe deutlich abgenommen. Innerhalb von 24 Stunden hätten die Rebellen 15 Mal Granaten abgefeuert.
Die Aufständischen zogen weitere schwere Waffen von der Frontlinie ab. Reuters-Journalisten, die sich in den Rebellengebieten frei bewegen konnten, beobachteten etwa eine Kolonne mit 24 Panzerhaubitzen. Sie war von der Front in Richtung der Rebellenhochburg Donezk unterwegs.
Die Streitkräfte erklärten, es sei noch zu früh, um ihre eigenen schweren Waffen ebenfalls von der Front abzuziehen. Die Ukraine besteht darauf, dass dafür mindestens zwei Tage lang Ruhe herrschen müsse.
OSZE kann Waffenabzug nicht überprüfen
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE), die die Waffenruhe und den Abzug der schweren Waffen überwachen soll, erklärte allerdings, sie habe noch keine Hinweise auf einen Beginn des Waffenabzugs.
Die Konfliktparteien hätten der OSZE bisher keine Informationen über ihre schweren Waffen und die Pläne für deren Abzug vorgelegt. Ohne diese Informationen könne die OSZE aber nicht überprüfen, ob tatsächlich Waffen abgezogen würden.
Gemäss dem am 12. Februar in Minsk ausgehandelten Abkommen gilt seit dem 15. Februar offiziell eine Waffenruhe zwischen den pro-russischen Rebellen und den ukrainischen Streitkräften. Die Rebellen ignorierten das Abkommen in den ersten Tagen und eroberten den Eisenbahnknoten Debalzewe zwischen Donezk und Lugansk.